• Nem Talált Eredményt

(Metälloxyde. Meballkalke. Metall,

gläfer.) 1 - • ' , • ' • • . ' . ' S

, a)- • Von.' den G old o x y d e n, î

(Goldkalk. Aurum oxyda tum.) * . •. . . , .' ..i

i 8 3 . Í Vofzüglichße Data aus der Gefchkhte und Literatur,

Dafs

man das Gold fchon zu L i b a v s Zeiten, weichet in der letzten Idälfte des löten und in der erften des îyten Jahrhunderts lebte, und vielleicht noch früher,;

im oxydirten oder verkalkten Zuftande, durch Hülfe}

der Auflöfung und.Niecjerfcblagung darzuftellen ge'wufsk habe, ergiebt fich aus deffen noch unten anzuführender'

Schrift. Ohne Zweifel aber war dies anfänglich nur in einem unreinen Zuftande dér Fall, und feine reinere Darfteilung wurde wohl erft fpäterhin ken den gelernt.

So zeigte Gämus 1773, dafs, wenn Goldplättchen zwi-schen zwey Glasplatten gelegt und ein elektrifcher Fun-ken durchgeleitet werde, man ein purpurrothes Oxyd

des Goldes erhält. In neuem Zeiten hat man in cler elektrifchen Säule Voltak

ein Mittel gefunden, befug-tes Oxyd leichter darzuftellen.'.

• M, f. Alehemia B. I I . T r . I . C. 33. de magißeriU pag. 1S3.

Peiner : T h o m a s T I x o t o i o n's Syßem der C h e m i e , aus dem Englitclien iiberfeUlf "von F r i e d r i c h W o l f , 1, B.

* 8, u ß . i»7,

85 84

Von der Gewinnung und Darfiellung des vollkommenen Goldoxyds , im reinen Züftande.

• Von den verfchiedenenhis jetzt bekannten Gold-oxyden, welche das p u r p u r r o t e (unvollkommene) und das g e l b e (vollkommene) find, int«rtffitt de«

Pharmaceuten blofs das gelbe oder vollkommene Gold»

oxyd, als Balis des Knallgoldes, welches fonft häufig,

jetzt aber mir fehr feiten als Arzueymittol gebraucht wurde. Das gelbe Goldoxyd wird folgender Maafsen erhalten: Man übergiefse i Theil fein zerfcluiittenes ganz reines Gold in einem geräumigen Medicinghife mit 4 Theilen reiner Salzfäure von 1,14o Eigenfchwere und reiner Salpeterfäure von 1,200 Eigenfchwere ( G o l d -f c h e i d e w a-f -f e r) , und -ftelle alles zum ruhigen An -fein»

anderwirken eine Zeitlang hin. Sollte fich hierdurch und unter Anwendung von etwas Wärme gegen das Ende der gegenfeitigen Einwirkung der genannten Stof-fe, welches fich durch das Aufhören der EntwicUeJung von falpeterfauren Dämpfen zu erkennen giebt, nicht

„alles Gold aufgelöft haben, fo gebe man nach Maafcgahe des rückftündigen miaufgelohten Goldes noch 1 bis a Theile der angeführten Mifchung aus Salzfäure und Sal-peterfäure hinzu, und verfahre wie vorhin. ift jetzt die Aufiöfung dqs Goldes Vollkommen bewirkt, to ver-dünne, man fie mjt 10 bis ra Theilen deilillirton Waf-fers, milche hierauf eine Aufiöfung von reinem AetZ-kali, oder beffer Aetzbaryt, kein es Weges aber von Ath-monium, fo lange hinzu, bis das Alkali etwas vorftieht, welches fich durchs Brannfärben des Gelbwurzelpapiers zu erkennen geben wird, und ftelle alsdann clas Gcmifch ruhig zum Ahfondern cles Goldoxyds bey Seite, Diefe Abfonderung erfolgt, nach den Erfahrungen mehrerer Chemiker, oft fehr langfam, erft nach einigen Stunden, und Inder Flüfiigkeit bleibt immerein grofser An theil Co!doxycl, Währfoheiuiich in einer Tripelverbiudpng

109'

mit der Säure : und elém zugefetzten' Alkali, zurück Diw Nièclerfchlag vom Goldöxyde^ der;anfangs gelb et,j fciieint, wird während des Auswafchens und Trocknens!, fchwarz, und iß dann nach Prouft eine. Mifchung aus' dein größten Theile regulinifchen Goldes und einem ge. * ringem Antheile gelben Gokloxyds.

> .. i . 85. - . ; ^ ' f

Áétiolagie oder' Efkhruügdcs Vorgangs bey der Darfteilung d« :

•• - •• - gelben Goldoxyds.

Wenn Gold mit einem Gemifche aus Salpeter, fä'ure und Salzfäure iibergoffen'wirdi, fo erfolgt c)ie Auf.

löl'ung des Goldes dadurch , dafs die Salzfäure durch ei-nen Theil dès Saiierfloffs der Salpeterfäure in Chlorin (cxydirte Salzfäure) verwandelt fwird, welche die Ei-genfçhaft befitzt, dem Golde ihren Sauerftoff abzutre-ten, es dadurch in Goldoxyd zu verwandeln , es in die-fem Zuftande aufzulö.fen und fich damit zum falzfauren

Goldoxyde, oder nach D a v y unmittelbar zum Chlorin-göldé zu verbinden. Während diefes erfolgt, entweicht die eines Theils Sauerftoffs durch die Salzfäure beraubte ;

Salpeterfäure in Gasform als Salpetergas, welches nicht nur das fich bey Auflöfungides Gpkles auf die angeführ-te Art zeigende Aufbraufen, fondern auch die rothen Dämpfe der falpetrigen Säure, die lieh auf der Ober-fläche der Fliifligkeit in Berührung mit der atmofphäfi-fchen Luft bilden, bewirkt,' und welche letzteren Er-folge befonders durch die fich bey der Au flu fun g

entbin-dende Wärme befördert werden. Die fo eritftan'dene Verbindung des Goldes mit dem Chlorin, oder des Goldoxyds mit cler Salzfäure, wird durch das zügefelzte Aetzkali oder Aetzbaryt1 .zerfetzt, indem die Salzfäure ,fich mit dem zugefetzten Kali oder Baryt zum falzfauren

Káli oder Baryt, oder das Chlorin fich mit dem einen oder andern diefer Stoffe zum Chlorinkali oder Chlo-rinbaryt vereinigt, wodurch das Goldoxyd getrennt

lOl wird, welches fich allmalilig aus der FlüffigkoU nieder-fchkigt, bis auf einen Antheil, der mit der Salzfäure und dem Kali oder dem Baryt eine Tripelvcrbimiuug macht und dadurch äufgelöft bleibt. Beym Auswaschen und Trocknen wird ein Theil des Goldoxyds durch den Einilufs cíes. Lichts feines Sanerftoffs beraubt und das Gold wieder hergeftellt ; daher ift das Produkt der Ar-beit ein Gemenge von regulinifchem Golde und Oold-oxvde. Das Ammonium darf deshalb nicht zur Niecicr-fchlagung des Goldoxyds angewendet werden, weil fiel) ein Theil davon mit diefem zum KnalJgolde vereinigen würde.

: 86.

Befchreibung der, Eigenfchaften des gelben oder vollkommenen Goldoxyds»

Es wird durch den Einflufs des Lichts allmählig reguiinifch wieder hergeftellt, und bildet alsdann mit dem noch nicht wieder hergefteliten ein dunkelbraunes Gemenge. Durch mäfsige Glühhitze wird es ohne Zu»

(atz von kohlenftoff- und wafferltoffhaltigcn oder hälfti-gen dem Sauerftoff verwandten Stoffen ebenfalls und vollkommen reguiinifch wieder hergeftellt, wodurch fein Sauerftofpgehalt als reines Gas "entweicht. Mit Aetzammonium befeuchtet, geht es in K n a l l g o l d .

(Arnum,fulmináns) über. Mit fehr: vielen Säureil verei-nigt es fich zu Gold falzen verfchicdener Art, die irn aufgelegten Zuftande vermittelít Walforftoffgas, Schwe-felwäfferftoffgas, Phosphor, Kohle, Zink, Eifen, Ku-pfer, grünen Eifenvitriol, die den Sauerftoff ftärker als das Gold anziehen, zerlegt werden und das Craid reguii-nifch fahren laffen. Das reine Goldoxyd foil nach R i c h t e r gegen ao Procent Sauerftoff enthalten.

; v . -: ••••-:•, i 'H : ' • ••

Prüfungsmethode des 'Goldoxyds auf mögliche Verunreinigung |

Um ein Goldoxyd auf mögliche Verunreinigungen, mit andern Stoffen za prüfen, fo darf man nur eihen

geringen Antbeil davon in einem kleinen Schmelztiegei1 • glühen, War das Goldoxyd rein, fo wird es vollköm«

men regtihnifoh bergeftellt werden; enthielt es aber Ifo. f pfer-, Zinn-und andere Oxyde unedler Metalle, fo ' werden diefe unredneirt zurückbleiben, und werden fich j durchs Auflöfen in Salzfäure oder' reiner Salpeterfäure!

leicht vom Golde, welches unaufgelöft zurückbleibt, i trennen, und auf die fchon mehr angeführte Art dar-ftellen und prüfen laffen. Sollte man Silber.dabey vei-imithen, fo darf man das Goldoxyd mir mit Salzfäura digeriren, welche zwar das Goldoxyd, aber nicht das

Silberoxyd auflqfen, fonder-n fich mit diefern zum un- >

aufJösiichen faizfouren Silber vereinigen wird, Bey riet (

Prüfung des .Goldoxyds durchs Glühen mufs man jedoch 1 fehr behutfam feyn und es jp kleinen Portionen vorneli-'men, weil das Goldoxyd durch clie Länge der Zeit

Am-monium aus der Luft könnte eingefogen haben, und dadurch, wenigftens zum Theil, .in Kuallgold verwan-delt worden feyn,

b) V o n den S i l b e r o x y d e n , >

(Silberkalk, Argencipn oxydatumi) * ' ' '

" §. 88.

Vorz&glichfte Data aus der GefchkhH und Literatur,

Das Silber .in oxyel - oder kalkförmigem Züftande darzuftellen, . fcheiut man vor Bergmann'? und La-voifiey's Zeiten,, oder wenigftens in der erften Hälfte des i8ten Jahrhunderts, nicht gekannt zp haben} auch läfst es fich nicht mit Beftimmtheit angeben; welcher

Chemiker zuerft eines'Silberoxyds oder Kalks gedenkt,

89' Prou ft verdanken wir .fait i8q6 die Kenntnifs von

3 Oxydationsftufen -des Silbers. Nach'deffen Angabe erfcheint. es auf - der einen als unvollkommenes Oxyd ( S i l b e r o x y d u l ) , : bräunlich gefärbt, auf der aridem als vollkommenes "Oxyd ( S i l b e r o x y d ) , fohmutzig bräunlich olivengrün.

M. f. tlcltcn Abhandlung: Thntfachon zur Gcfohiclito des Sil-bers , in G e h l e n's Journal der Phyßknud Chemie, ». Band , 5 26 , üherletzt au? dem Journal de l'hyjique cto,, Mar*

i§o6.. T. X/XIX. pag. 211 — 824,.

Ob es noch ein eifenfarbenes iiberoxydirtes Silber-oxyd gebe, wie R i t t e r will gefunden haben, und ob das beym Verbrennen des Silbers durch den elektrifcheu Funken der Säule V o l t a ' s erhaltene grünliche Oxyd, ein eigenes Oxyd des Silbers fey, dies million erft m eil-«

: rere Verfuche beftimmt ausmittèln»

89.

Von der Gewinnung und Darfteilung des vollkommenen Silber•

oxyds'im reinen Zuftande.

Von den "im vorigen angeführten zwey Silber-oxyden intereflirt den Pharinaceulen blots das voll-kommene ocler bräunlich alivejigrün gefärbt e Silberoxyd, welches fich am reinften folgender Maafsen bereiten läfst: Man tibergiefse i Theft fein zerftücktes reines vorzüglich kupferfreyes Silber mit 2 bis 3 Theilen mii-fsig ftarker reiner Salpeterfäure von 1,200 Eigenfchwere meinem geräumigen Mixturglafe, und laffe beide Stoff«

zur gegenfei Ilgen Einwirkung und Auflöfung dos Sil-bers einige Zeit flehen, indem man dabey die Auflöfung der Mifohung durchs Hi nil eil en dêrfejben auf mäfsig er-wärmten Sand noch befchleunigen kann. Erfolgen keine rothen oder gelben Dämpfe mehr, ohngeachtet .das Silber noch nicht völlig aufgelöft ift, fo fetze man

nacftVerhältnifs des unaufgelöften Silbers noch § bis 1, oder au.eh 2 Theile derfelben Salpeterfäure hinzu untl

verfahre wie vorhin, bis die Auflöfung des Silbers voll.

» endet ift. Hierauf verdünne man fie mit 8 bis 12 Thej.

Jen deftillirten Waffers, fetze alsdann fo lange eine Auf.

löfung von Aetzlrali (teiue Aetzkalilauge), oder bèffer von Aetzbaryt, auch Kalkwaffer hinzu, bis die Flüfüg.

keit etwas wenig alkaiifch ift, und ftelle fie endlich bis zum ruhigen Abföndcm des Silberoxyds bey Seite, wel-ches bisweilen erft in mehreren Stunden, auch wohl erft in mehreren Tagen erfolgt. Ift die Abfonderung ' endlich gefchehen , fo gleise man die|überftehende

Flüf-figkfeit behuLfam ab, wafche das rüclcftändige Silber-oxyd noch einige Mahle mit Waffer aus, trockne es als-darin behutfam, und verwahre es gegen das Licht und die Luft, welches erftere dfesöxydirend darauf wirkt, und aus welchem letztem es niit, der Zeit Ammonium, anziehen und wenigftens zum Theil in Knallßlber ver-wandelt werden kann, befonders wenn die Luft, woes fich aufbewahrt befindet, durch Ammonium ausdünften-de thierifche Körper damit gefchwängert ift. Die zu-erft nach der Fällung abgegoffene Flüffigkeit fiberfetze man mit etwas Salzfäure, wodurch eine Pdrtion noch aüfgelölt gebliebenen Silbers zum iälzfauren Silböf ab-' gefchieden wird, welches zur Darftellung des Silbers

daraus auf die oben 36. angeführte Art behandelt werden kann. ,

' A ' §- 90.

Axiologie oder Erklärung des. For gangs hey der Darftellung des . ,: 'vollktmimenen Silberoxyds, .

Wenn r.eines Silber mît reiner mfffsig ftarker Sal-peterfäure in Berührung 'gefetzt wird, lb entreifst das Silber einem Theile der Salpeterfäure fo viel Sauerftoff, dafs es fich in vollkommenes Silberoxyd verwandelt, welches von einem, andern Antheil unveränderter Salpe-terfäure zum falpeterfauren Silberoxyd aufgelöft wird.

Während deffen die Anziehung des Sauerftoffs eines Th'e'ils der Salpeterfäure erfolgt, fo entweicht die eines

. 51

Theils'ihres Sauerfto'ffs'beraubíe Salpeterfäure als Sal-petergas, 'welchés béy. fejnem Entweichen die FJüífig-keit í'owohl zum Schäumen bringt, als auch beym Be-rühren mit der atmofphärifchen Luft, durch Anziehung von Sauerltoff in. falpetrige Säure verwandelt^ rolhe oder gelbe Dämpfe bildet. Beym Zufatz des Kaliß, des Baryts oder Kalks zur Auflöfung des falpeterfauren Sil-bers , tritt die Salpeterfäure an diefe, und das Silber-oxyd wird bis auf einen geringen Antheil fich* auszu-fcheiden genöthigt. Aetzammonium darf deshalb nicht zur Fällung des Silberoxyds genommen werden , weil fonft gar leicht K n a l l f i l b er, ein fürchterlich zerftö-rendes, höchft leicht und a'ufs heftjgfte, felbft in l'ehr kleinen Mengen und.bey dem geringften Qruck verpuf-fendes Präparat, entßehen könnte.

9 >

-Befckreibwg der Elgenfchaften des vollkommenen Silbero.vyds.

Das vollkommene ' Silberoxyd zeichnet fich aufser feiner Farbe, auch noch durch folgende Eigenlchaften àus. In mäfsiger Glühhitze verliert es ohne irgend ei-nen Zufatz feiei-nen Sauerftoff und wird zu Silber rcclucirt, Mit beynahe allen Säuren verbindet es fich zu Silber-falzen. Mit Ammonium il bergoffën entlieht das fchon erwähnte unci in feinen fürchterlichen Wirkungen be-fchriebene Knallfilber, deffen Bereitung und Behand-lung, auch diefer feiner fürchterlichen, fo leicht her-beygefübrt werdenden • Wirkungen halber, die höchfte Behutfamkeit erfordert. Die' Aüflöftlng deffelben in Salpeterfäure fället die LackmusRnctur nicht zu einem blaiien Lack., Kupfer, Queckfilber und grünes'fcbwe-felfaures Eifen fchlagen das Silber aus jener Auflöfung regulinifch nieder, und auch das Licht wirkt desbxy-clirend auf das Silberoxycl. - Nach Bu c h olz enthält es in loo Theilen 9 o f f Silber und 9 ^ Sauerftoff, womit auch Pro uit's und Röfe's Angaben beynahe völlig"

übeveinftimmen. • , • ,

' ' : " • " • ft2

-• " -• ' Prüfung des Silberoxtjds auf mögliche Verunreinigungen,

Um das • Silberoxyd auf feine Reinheit zu prüfen, fo kann es auf die §.87, beym Goldoxyde angeführte Art behandelt werden. Erfolgt durchs Glühen eine

•'•• vollkommene Reduction des Silbers, fo ift es für rein von Beymifchungen mit andern metallifchen Stoffen 7,tv halten. Im Gegentheile mufs man auf die- fchon §•. 40(

beym Golde angeführte Art Beymifchungen von Kupfer, Zinn , Bley und dergleichen zu entdecken fuchen.

c) • V o n den Q u e c k f i l b e r o x y d e n ,

(Queökfdberkalk. Hydrargyrum oxydatum,)

• ;. ' ; $• 9 V '

Vorzüglichfte Data aus. der Gefckiçhte und Literatur,

Man unterfcheidet bis jetzt vier verfchiedenc Zü-ftande der Oxydation des Queckfilbers, und nimmt dem zu Folge an: ,1) ein graues Qucckfilberoxyd

(Hydrar-gyrum oxydatum grifeum, Brotoxyd des Queckfilbers);

2 ) 'ein fchwarzes Queckiilberojcyd (Hydrargyrum oxydatum nigrum, Deutoxyd des Queckfilbers)' ;• 3) ein gelb es Oueckfilberoxyd.(Hydrargyrum oxydatum

ßa-vum, . Tritoxyd des Queckfilbers) ; 4) endlich ein ro-th es QueckfiIberoxyd (Hydrargyrum oxydatum ru-brum, Peroxyd des Queckfilbers); Von diele« Oxyden find dem Pharmaceutep vorzüglich das fchwarze und ro-thewichtig; bey weitem weniger iff dies dpr Fall mit

dem grauen und gelben,

Das graue Queckfiiheroxyd (4ethiop$ m&rcurU per

- fé), welches nicht als Arzneymittel angewendet wird, fondern nur bfofs bey der Bereitung mehrerer Arzney-mittel vorkommt, und Geh dabey l'elbft bijdet, als z. B.

bey der Bereitung der graue« Mercurial - oder Queckfil-berfalbe' (Unguentum hydrargyrí cinereüm), bey der

. . 93 des Mercurii alcaUfüti, tar tarifa ti, füccharaU und noch

einigen ändern Arzneymitteln, deffen Exiftenz jedoch Voo-elläugnet, hingegen vielmehr annimmt, dafs der dáfilr gehaltene Stoff ein blofscs höchft fein zertheiltes regulinifches Queckfilber fey, wurde zuefft Von Bo'er-h a a v e , der in cler erften Hälfte des fSten JaBo'er-hrBo'er-hun- Jahrhun-derts vorzüglich wirkte, durch anhaltendes Schütteln des Queckfilbers in einem Glafe mit atmofphâïifcher Luft dargeftelJt.

M. f. philofophifche Tiansnctionen B. XXXVIII. 1733. rmd deilen Diff. duae de merau io in ßw opufcnlo p«g. 129.

Das eigentliche fcliwarze Queckfilberoxyd fcbeint Saunder zuerft ums J. 3776 dargcitellt zu haben.

M. I. deffen Abhandlung : Sammlung auserlefener Abhandlürt-1 gen îium Gebrauch für praktifche Áerite, JB. III,

Stück 3. 1 •**; . ,.. ' Seine Bereitung wurde- auf eine etwas fichererfe Weife von M o s k a t 1797 gelehrt.

M. f. H a r t e n k e i l ' s inedicinifoh - chirurgifche Zeitung 1797, . N. 56. S. 15.

Im JY 37S6 lehrte H a h n e m a n n die Darijellung eines andern fchwarzen Queckfilberoxyds, das.er auf-lösliches Queckfilber nannte« Bey feiner Bereitung be«

fteht das Wefentlichfte in cler Daritellung eines falpeter-fauren Qucckfilberoxyduls durch Behandeln des reinen.

Queckfilbers in cler KäUe mit mäfsig ftarker Salpeter-fäure, Auflöfung des durch Kryftallifirem erhaltenen, Salzes in einer hinreichenden Menge cleftillirten Waf-fers, behutfamén Zufatz von reinem »flüffigen Aetzam-monium; fo lauge als noch ein fchwarzer Niederfchlag erfolgt, unci gehöriges Ausfüfsen und behutfames Trock-nen cles.erhalteTrock-nen fchwarzen Nieclerfchlags im Schatten und in trockner Luft.

M., f. deffen Abhandlung 1) iil Báláin gar's nettem Mnga.

4in für A m t e , B, XI. 1789. Stück 5, Abhandlung I I I . 9j den ehem. Annahm 1790. B. II, St. 7. S. aa—«8.

94" / _ . . ' ' ' ' |

D a Vorfcliriften-».zu diefem V e r f a h r e n , "befon- 1

ders die anfangs mjtgetheilten, eines Theils zu unficher * unci unbeftimmt, andermTheils zu weitfchweifig und ; daher wenig vortheilhaft waren, fo befchäfjigten fich ; mit der Verbefferung derfëlben viele Chemiker, g]S: ! G ö t t l i n g , H e c k e r , F i f c h e r , G r e n , Her'mb.

ftädt, T r o m m s d o r f f , R o f e ; B u c h o l z , Schul.

,z e und mehrere andere. Unter den lrieraus fich erge- \ benden beffern: Vorfcliriften war die von Schulze

( 1 8 0 2 ) gegebene die hefte, welche bey richtige,r An- ! Wendung immer ein richtiges Refultat, zti geben fehién, Zu Folge» derfelben füllte man I Theil concentrirter f Salpeterfäure mit 4 Theilen deftillirten Waffers mifchen, ' und in einem enghalfigen Kolben mit 4 Theilen Queck- : filher in Berührung fetzen, diefes Gemifch auf warmen Sand ftellen und béy einer Temperatur von 12,0 bisi4o°

Fahrenheit fo lange erhalten, bis keine merkliche Ein-wirkung der Säure auf das Queckfilher mehr zu bemer- ; ken wäre. Hierauf follte die Wärme des Sandbades auf I aoo bis 2io° Fahrenheit erhöhet, in diefen Graden 3 | bis 4 Stunden erhalten, alsdann aber bis zum Sieden verftärkU damit wieder \ Stunde angehalten und end- \ lieh die Auflöfung noch.fiedend beifs in ein Gefäfs mit • 5o Theilen deftillirten Waffers gegeben un'd durchs Umrühren vereinigt werden. Wenn während des Sie- t dens zu viel Waffer Verdampft wäre,. fo dafs fich etwas t falpeterfaures Queckfilher auszufcheiden .anfinge, fo ' follte fogleich durch Zufatz von etwas fiedendem Waffer !

• die fernere Ausfcheidutíg von Queckfilberfalz verhindert werden. Aus der verdünnten, durchs Filtrirçn von der geringen Portion unaufgelöften Queckfilbers befreye-ten, Auflöfung follte man nun nach und nach mit flüffi*

gem Aetzammonium einen .fchwarzen Njederfchlag fäl-len und fo. lange damit fortfahren, his folcher nicht mehr fchwarz'erfcheifte u. f. f.

M. f. S c Ii e r e r's allgemeines Journal der Chemie, VIII. St, 47"

J802. $. 464,-469. ' , I

lOl

B u c b o l z , der 1806 idiefes Verfahren S c h u l -zens prüfte, fand, dafs es; qhngeachtet feiner Vorzü-,, ge vor den übrigen, doch nicht, wie S c liul z e anführt,

einen durchaus fchwarzen Niederfçhlag liefere, und dais es überhaupt fovvohl nie ein immer gleiches Refultat gebe,'als auch noch zu umftändlich und zu wenig vor-teilhaft fey, und daher wohl noch einer, Verbefferung bedürfe.

M. f. Berlinifches J a h r b u c h f ü r die P h a r m a c i e , 1806. S. »07

— 255.

Späterhin mittelte nun B u c h o l z 1810 felbft ein

• Verfahren aus, das i'clryvarze auflösliche Queckfilber Hahnemann's auf die mögUchft vorteilhafte und be-lle Árt und von der heften Befchaffenheit zu erhalten, welches das unten angeführte ift.

M. f. ideffen Abhandlung in Ti-o m m s d or f f ' s Journal der

- Pharmacie, igten Bandes iftes St. S. 53 — 44.

Mit diefem auflöslichen Queckfilber H ahne m a n u's . kommt in etwas der früher bekanntgewordene B l a c k -I fche Q u etfk'filb erni e.derfcb'lag üherein, welcher

die Veranlafiung zur Entdeckung des erftern gab.

Auf die Gegenwart eines gelben Oueckfilberoxyds im manchen Queckfilberfalzen hat in neuern Zgiteq T h oml'on aufmerkfam gemacht.

Das rothe Oueckfilberoxyd, welches man durchs Zerftören des falpeterfauren Queckfilber« in der Hitze erhält, führte der berühmte'Lull aus Palma auf der Infel Majorka in der letzten Hälfte des ,l3ten Jahrhun-dertsíbereits ais bekannt an.

M. f. deffen Expérimenta nova XVI, hey M a n g e l S. 835.

Auch das rothe Queckfilberoxyd, welches durch blofses Erhitzen des Queokfilbers beym Zutritt der Lüft ohne Zufatz von Salpeterfäure erhalten wird, wurde

V '' . : ;

von Bo.yle fcbori gegéfl Eridé des íyten Júhrhunderts

-.als bekannt angeführt. .1 . f

, M . I. deífeit W e r k : of the incahtmieal origin of Coryoßv „.;,i •

! corrofibility. Exper. Ill, Works, B. III. S. 651. ,

Viele'Ghemiker bemüheten fich in der Folge, das'-rothe Queckfilberoxyd, fowohl das für fich bereitete,-als auch das mit Salpeterfäure bereitete, vortheilhaftar!

darzuftellen. ' Unter diefen war in neuem ( Zeiten van' Möns, welcher 1799 vorzüglich darauf'aufmerldam v

"machte, dafs bey cjer gewöhnlichen Bereitungsart des1

rothen Queckfilberoxyds aus dem falpeterfauren Queck-1 filbet zuviel Säure unbenutzt verloren gehe, welche I Wohl zur Umwandlung von noch.mehr Queckfilher in ' Oxyd verwendet werden

könnte-; M. f. S c h e r e r ' s allgemeines Journal der Chemie, 2. Êfl, ' i?99- s- 742—745-,

F i f c h er zeigte fich hierauf aufmerkfam und mit-telte 180.2 ein Verfahren aus, wodurch nicht nur die Hälfte Salpeterfäure gefpart, fondern auch die Retorte erhalten und das Oxyd als feines Pulver dargeftellt Wird.- • ~ *

M. Í. S c h e r er's allgemeines Journal dor Chemie, 8c M.

J8or. S. 54—55. .'.'.-.

L i c h t e n b e r g beftätigte nicht nur diefe Angabe F i f t h ers ï8o3, fprídeín beleuchtete auch diefen Ge-genftand genauer.

Am e. a. 0,10. Bd. 1805. S. 497-75U.' '

$• 99* ,

Beße Bereitungsatt des ßgenannten Hahficmaunifikeli außlls' liehen Qtiêchfilbérs, V * *

Das Hahnemanmifëhë ä ü f l ö s l i c h e Quéck-filber (Mereuriüs folubilis H.» Hydrargyrum oXydula-tum nigrum, fchwarzes Qüeckfilberoxydul, fchwarzeS .Queckfilbaroxydulat mit einer dreyfachen Verbindung

von

lOl von Ammonium, Salpeterfäure und Queckfilber ge-mengt) wird, nach BuchoJz Vorfchrift, am ficherÜen

• .und .heften, .wie folgt, bereitet: Man fetze a Unzen reine durch Rectification von Salzfäure und Schwefel«

fäure, auf die unten gehörigen Orts angeführte Art, befr.eyete Salpeterfäure von i,a3o Eigenfchwere mit a | Unzen reinen rectificirten Queckfilbers, oder von bei- . den Stoffen im gleichen Verhültniffe größere Mengen, in einem 8 Unzen, oder nach Verhältnifs der zu

behan-delnden gröfsern Menge Materialien, mehr Waffer zu halten fähigen MixturgJafe oder Kol bell en in Berührung, und itelie das Ganze zur Verftärkung der gegenteiligen Aufiöfung auf mäfsig erwärmten Sand, der im Verhält-nifs der fchwächer werdenden gegenfeitjgen Einwirkung allmählig etwas mehr erwärmt werden mufs. Ift durch diefes'Verfahren die gröfsere Menge des -Queckfilbers aufgelöft, und nun cler Zeitpunkt eingetreten, wo das Entwickeln von Salpetergas aufgehört hat, und daraus folglich auf kein ferneres g eg en feit ig es Einwirken der Stoffe mehr zu fchliefsen ift, fo laffe man alles noch ei-nige Zeit mäfsig bis fait ans Sieden erhitzt mit einander bis zu dem Zeitpunkte in.Berührung, wo fich das Queck-filber nicht merklich mehr verringert; hierauf bringe ' man das Ganze durch ferneres Erhitzen, am bellen zu-letzt, in eine porcelJanene oder wolü'glafurirte irdene

•Schale ausgegoffen, unter anhalten dem Umrühren zur Trockne.. Das fich jetzt noch ausfeh ei demie Queckfil-ber wird bey Anwendung , der obigen Menge gegen 2 Drachmen betragen, wenn während der Arbeit fich kein gelber SalpetertLirpeth gebildet hatte , in welchem « Falle auch wohl fämmtliches Queckfilber verfchwunden feyn kann.. Man reibe nun das noch regulinifch zuge-gen feyende Queckfilber mit der halb trocknen Salz-maffe mäfsig erwärmt in Form eines dicken ßreyes, durch etwas Waffer verletzt, etwa eine halbe bis eine Stunde, , bis es völlig verfchwunden ift, Oder wen»

kein regulinifches Queckfilber nach dem Verduniten der