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lm Thon: Wo Gott zum hauB nit gibt sein gunst

In document OMNIA OPERA QUAE EXSTANT (Pldal 29-34)

Wer sich verlesse auff Menschen Gunst, Auffs Glück und Freunde bawet, Helt viel von seiner witz und kunst,

Und jedennan wol trawet,

5 Der wird zu letzt ein elend Mann, An mir ich selbst muB lernen, Zu niemands zuflucht haben kan,

All Welt stellt sich von ferne.

Gott ist allein der beste Freund,

10 Kein falsch bey ihm wird funden, Wem sonst kein gnad und hülff erscheint,

Und ihm starck ist verbunden, Dem steht er bey in lieb und leid,

Pflegt nimmer abzuscheiden,

15 Verbirgt er sich ein kleine zeit, So kompt er doch mit frewden.

Vertrawt niemand, denn Gott allein, 0 Menschen Kinder alle,

Wenn und was er wil, daB muB sein,

20 Mit dem stoltzier und pralle, Sonst muB alles zu scheitern gehn,

Er und sein Wort thut bleiben Auff starckem grund ewig bestehn,

Der FelB kan nicht zerkleiben.

25 Hat jemand Feind von aller seit, AnstoB, verfolgung grosse,

Ligt mit der Helln und Welt im streit, Und sitzt auff diesem Schlosse, Kein grawes haar ihm wachsen laB,

JO Er bleibt unüberwunden,

Ein frisches Hertz und Muth er faB, Das leid wird bald verschwunden.

W ol dem, der zum Bawmeister hat ln seinem thun und lassen

35 DeB Allmechtigen Gottes Rath, Sein Baw kan er starck fassen

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Wieder Teuffel und Hellen Pfort, Darff sich nichts lassen schrecken, ln seinem Werck stracks fehret fort,

Bleibt in keim unglück stecken.

Gebawt hat der auff Sandt und Mist, Ali unkosten verlohren,

Wo nicht der Eckstein Jesus Christ, Zum grund gelegt ist worden.

Wer Gott vertraut, hat wol gebawt, DaB ist ein W ort als tausend,

Alim unglück starck ins gschichte schawt, Dem Sturmwind und sein brausen.

Ein ander Lied

Für Gefangene tröstlich zu singen. lm Thon:

le~

weiB mir ein Röslein ist hübsch und fein

Mein Hertz nicht darumb trawen thu, DaB ich jetzt bin gefangen,

Es kan sich verkehm in eim nu, DaB ich loB werd meinr Banden.

Wenn Menschlich hülff ist gar verlohm, Und niemands wird gefunden, Der mich errett, da wird gebom

Gotts gnad und hülff von stunden.

Sag mir, wer hat Isaac erlöst?

10 DaB schwert war auBgezogen, Sein halB der war ihm schon entblöst,

Gotts hülff die kam geflogen.

Er beim leben erhalten ist, Das het er nicht verhoffet,

15 Gott braucht an ihm ein heilige list, Kein unglück hat ihn troffen.

9 lsaac - Gen. 22, 1-19

Joseph lag auch gefangen bart Gar fiilschlich angegeben,

Zum grossen Herm er endtlich ward,

20 Führet ein Fürstlichs leben.

ln Egypten gefangen war Da mit dem Manne Gottes, Mit Moyse, der Israel schar

Von gwalt errett deB Todes.

25 Gott halff ihn durch das rote Meer, Ihn Pharao nachjaget

Mit grosser macht und kriegesherr, Sie gar sehr iingst und plaget.

Moyses ging durch mit trucknem FuB

30 Mit seinem Volck errettet, Ein Mawr wam alle WasserguB,

Gott selber sie begleitet.

AuB gwalt der bösen Jesabel Elias wurd erhalten

35 Die ihn wolten umbbringen schnell, Baals Knecht solchs entgalten.

David sich offt verstecken must Hin und her in den Hölen, Ihn zu verderbn war Saulis lust,

40 Gar weit 'sdem Feind thet fehlen.

Die starcke Heldin Debora Sich und ihr Volck errettet, Erschlug den Hauptmann Sissera,

Darumb sie zu Gott hetet.

17 Joseph - Gen. 39, 19---23 23 Mit Moyse - Ex. 3, 7-8 26 Ihn Pharao - Ex. 14, 5-9 29 Moyses ging - Ex. 14, 21-22 33 Jesabel - 3Reg. 19, 1-18 34 Elias - ibid.

36 Baals Knecht - ibid.

37 David - lReg. 16, 18-31 39 Saulis - ibid.

41 Debora - lud. 4, 1-23 43 Sissera - ibid.

45 Dell Holofemis grossen pracht Gott durch ein Witw erleget,

Die ihm sein Haupt abschlug mit macht, 's gantz heer zu fliehn beweget.

Susannam das züchtige Weib

5o Unschuldt erhielt beim leben, Sterben mustens zween falsche Zeug,

Dall daucht ihnn gar uneben.

Haman ein Galgen bawen that Mardocheo dem frommen,

55 Gott wandte bald den bösen rath, Must selber daran kommen.

Dell Daniels verschonet han Siebn hungerige Löwen, Da musten sein Anklii.ger dran,

60 Wies uns die Schrifften zeugen.

Sadrach, Mesach, Abednego Erhielt Gott selbst im Fewer, Dell würdn ihr Feind gar wenig froh,

War ein gros Abendthewer.

65 Petrus war zu Jerusalem Gelegt in Ketn und Banden, Verwacht, dall er nicht rausser kem,

Mit grossem Spott und Schanden.

Der Engel Gottes war nicht weit,

10 Thii.t ihn dell nachts aullführen, Gar sichr er ihn daraull begleitt

Zu der Apostel Thüren.

45 Holofernis - Judit 13, 1-11 49 Susannam - Dan. 13, 1-64 53 Haman - Est. 5., 9-14 54 Mardocheo - ibid.

57 Daniels - Dan. 14, 27-42

61 Sadrach, Mesach, Abednego - Dan. 2, 49 65 Petrus - Act. apost. 12, 1-10

AuB Damasco der Stad gebracht, Ubr die Mawren gelassen

1s ln einem Korb, halff keine wach, Kam Paulus auff sein strassen.

Der heilig Athanasius Gar offtmals wurd errettet Mit seiner Feinde grossm verdruB,

80 Gott machtig ihn begleitet.

Der alte Gott der lehet noch, Sein Hand ist nicht verkürtzet, Die kan mir helffn von meinem Joch,

Ob mich die Welt schon stürtzet.

85 Wer ihm vertrawt und nicht verzagt, Der wird nimmer zu schanden, Wenn mich die gantze Welt anklagt,

Gott ist dennoch verhanden.

Was schadts, daB ich ein weil hier sitz,

90 Mein Ehr wird nur dest grösser, Die weitlich frewd ist mir nichts nütz,

Gott anruffen ist besser.

Mein Hoffnung steht auff Jesum Christ, Der wil mich nur probiren,

95 Wie mein glauben beschaff en ist, Nichts kan darmit verlieren.

Er ist der Herr, ich bin der Knecht, Was er mir thut befehlen, Das ist mir alles gut und recht,

100 Ihm wil ichs alis heimstellen.

Leid ich was mit ihm in der Welt, Solchs werd ich wol geniessen, Gesegn dich, Gott, alis Gut und Geld,

Christen viel leiden müssen.

73 Damasco - Act. apost. 9, 24--25; 2Cor. 11, 32-33 76 Paulus - ipid.

105 Mein hülff der starcke Zebaoth Mich kein mai hat verlassen, Den stell ich für in meiner noth

Wieder die, so mich hassen.

Fragstu, wer uns diB Liedlein sang,

1 io Gefangen saB er harte,

Traw Gott, wenn dir ist angst und hang, Mit trost ich deB erwarte. Amen.

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Ein anders

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