• Nem Talált Eredményt

a) V o m S a l p c t e x f t o f f g a f e .

(fias azoticum. Stickgas. Stickftoffgas. Phlogiftifirtj Luft. Verdorbens Luft.)

I i .

Vorzüglichfee Data ans der Gefehichtt ttnd Literatm

D r . R u t h e r d o r f zu Edinburg war der erile, welcher 1 7 7 2 diefe Gasart in der atmofphurifchen Luft erkannte, ohne ihr einen beftimmten Namen heyzulegen,

lyi. f . d offen A b h a n d l u n g de niIre mcphhico,

S c h e e l e erkannte das Stickftoffgas genauer in der atmofphärilchen Luft um das Jahr 1774» wo er es auf mannigfaltige Weife, unter andern auch durch Hüb fe einer Auflöfung von Schwefelkali, daraus abgefondert darfteilte und es v e r d o r b e n e L u f t nannte, welche Thatfache jedoch erft 1 7 7 7 durch den Druck bekannt wurde.

M. f. d. Abhandlung über Feuer und Luft, §. 8 — 99, in def-, feu fammtlichen phyfifchon und chamilohen Werken.

L a v o i f i e r fetzte 1 7 7 4 und 1 7 7 6 durch viele Verfucho diefe Thatfache aufser Zweifel, beftätigte und erweiterte S c h e e l e ' s Erfahrungen, welchen zu Folge durch jeden oxydirbaren Körper, der mit dem Sauer-ftoffe keine gasförmige, fondern fefte Verbindung ein-g e h t , das Stickftoffein-gas aus der atmofphärifchen Luft .rein dargeftellt werden, könne. Er gab erft die richtige

Aufklärung über deffen Natur, und belegte es mit dem

;

Na-ï 7 Namen Gas asiate, welcher fpäterhin von teutfchen Che«

mikern durch Stickgas, Stickftoffgas überfetzt nnd nach einiger Zeit auch Saipeterftoffgas genannt wurde,

M. K L a v o i l i e r Syfiem Vol. I. p. 65. und delien Opusaidét phy/iques et chymiques. il Paris. 8- Tom. V.

B e r t h o i l ' e t war es, welchcr 1790 eine Methode entdeckte, durchs Sieden des Muskelfleifches mit fehr Verdünnter • Salpeterfäure reines Stickftoffgas zu ge-winnen.

M. f. delien -Abhandlung hierüber in v. C i e l l s chemifchen Annalen, 1790. ater Band, S. 172 — 17g.

' , B u c h o l z und M e i f s n è r fanden i 8 i 5 durch die entfcheidendften Verfuche, dafs fich auf dem hiebevor angezeigten Wege durchaus kein reines Stickftoffgas gewinnen laffej fondern cláfs diefes( ftets eine grofse 'Menge kohlenftofffaures Gas enthalte, welches ihm, zu-vor durch Schütteln mit Kalkmilch vollkommen entzo«

gen werden müffe.'

M. Í. T r o m m d o r f f ' s Joiirnal, 25, Band 1,. St. S, $3,-71.

' 12.

"Befie Bereitungsart des Stickftoffgafes,

Man nehme 1 T h e i l (1 Pfund) vom Fett gereinig-tes Muskelfleifch, ilbergiefse es fein zerftückt in einer gläfernen Retorte von der GröTse, dafs fie beynahe von den Stoffen angefüllt wird, mit eben fo viel durch 2 T h e i l e: reines Waller verdünnter reiner Salpeterfäure von I,25O Eigenfchwere, füge an die Retorte eine Glas-röhre von der im 2. befchriebenen Form durch einen guten ßefchlag an den Rotortenhals, leite diéfe nach, gehörigem Austrocknen des ßefchlags in. ein Gefäfs, welches mit frifch ausgekochtem Waffer gefüllt i f t , ftül-pe eine Glasflafche, mit frifch ausgekochtem Waffer an-gefüllt, darüber, und erwärme nun die ins Sandbad ge-letzte Retorte allmählig bis zu dem P u n k t e , wobey fich Stickftoffgas zu entwickeln anfängt, Wenn die

atmo-U

fphärifche Luft der Gefäße durch das üch entwickelnde Stickftoffgas ausgetrieben worden ift, und noch uhnge, fähr 8 bis 12 Unzen der entwickelten I.uli ührr.,(>gàu. • gen find, fo ftülpe man eine andere mit frifcli gekoch- ' tem Waffer gefüllte Flafche über, fange das mm über, gehende Stickftoffgas zum Gebrauch auf, und fahre mit tjeberftülpen frifcher mit mehrmahls angeführtem Ua[.

fer gefüllten Flafchen fo lange fort, als noch Gas über, geht, wobey immer auf genaue Verfchliefsimg derlubün unter WaCCer durch gute Korkftßpfel zu fehen ift,

' V o n ' d e r hier obén angeführten Menge der Stoffe Vriyd bey einer fclucklichen Behandlung ein j itfHl'n.

zen betragendes Gasgemifcb erhalten werden» welches aus 8o4 Unzen Stickftoffgas und 544 Unzen kohlen,

•ftofffanrem Gafe zufanimengefetzt ift, Um das letztere Gas vom erfteren zu trennen, wird die ganze Menge des erhaltenen Gasgemifches in eine, geräumige gläferne Vor.

läge, die zuvor mit gekochtem Brunnenwaffer angHüllt worden ift, übergefüllt, fodann 16 Unzen einei guten Kafteihilch hinzugefügt,1 (diefe Kalkmilch läi'st fielt lie-reiten, wenn man 2 bis 4 Unzen gut gebrannten Kalk mit der 6 - bis 8fachen Menge, oder fo viel, als zur ge-hörigen Verdünnung des Ganzen nöibig Ift, deßillirtcn Waffer durch Umfchüttein in einem fehicklichtm ver*

fchloffeneri Gefäfse mengt), nach fogieich luftdicht verfchloffenem Gefäfse das Ganze eine halbe bis eine

Stunde anhaltend und ftarkgefciiüLtelt; und nachdem die Vorlage in ein Gefäfs, das mit einer hinreichenden Men«

1 ge gekochten Rrunnenwaffers unter der Wafferflache ge-öffnet ift, wobey der Raum, welchen das durch die Kalkmilch verfchliiekte kohlenftofffaure Gas zuvor ein-nahm, von dem eindringenden Waller ' ein genommen wird, wird der Reft des Gafes, welcher das reine Stick-ftoffgas ift, in zuvor mit gekochtem Waffer angefüllte Glasflafchen von beliebiger Gröfse in der pneumatifeben , Wanne übergefüllt, und das jodesinábl mit Gas gefüllte Gefäfs noch unter der Wafferoberüäche genau

verilöp-felt, Bei einer'genaüeíi Behandlung wird man die be»

reits als Beftapdtheildes Gasgemifches angeführte

í&ea-. ge Stickftoffgas erhalten, , 1

Sollte jemand die Bereitung des Stick« oder Sal--"peterftoffgafes auf die eben béfcliriebene Art níchf

^ge-nehm finden, fo kann folches auch durch Schütteln, und 4 8 - b i s 72Ítüádiges Berühren, von 4 Maafs gtmq-fphürifoher Luft, (dem Volum nach) mit einer Mifchurig aus.2 Unzen Schwefelkali, 1 Unze Aetzkali unit 8 Un-zen Waller bewirkt werden, wobey fowohl der Gehalt .ail kohlenilofffaurem Gas als der an Sauerftoffgas in "der angewandten atmol'phärifchen Luft durch Einfaugung verfchwinden und das iStickftoffgas rein zurückbleiben wird.

Noch auf eine dritte Art endlich läfst fich çtas rei-ne Stickftoffgas gewinrei-nen, wenn man falpeterfaüres Ammonium, mit einer ftarken Portxon trocktlem Und reinem Sande vermengt, in einer mit dem prieúniati-felien Apparate in Verbindung gefetzten Retorte erhitzt, Der Sauerftoff der Salpeterfäure verbindet fich hierbey init dem Wafferftoff des Ammoniums zu Waffer, und der Stickftoff beider Verbindungen tritt gasförmig aus,

. Attiologß oder ;Erkliiruugsart des Vorgangs bey vorftehiitder Bereitung, " ! • -, . /.

Beym Erwärmen dér verdünnten Sálpetefktíi'e in Berührung mit dem Fleifche wird folchö wahrfch einfielt von dem Wafferftoff, welcher einen Beftaridthgfiftdes Éleifches'ausmacht, zerlegt: ihr Sauerftoff verbindet fich mit ihm zum Wafl'er und wahrfcheinlioh auch mit einem andern Antheil Wafferftoff und dem ICohlcnftoff des Fiel ich es zu einer Tripejyerbindttng, wodurch 'ihr Stickftoff oder ßalpcterftoff frey wird, und Gasform durch Hülfe der' Warme annimmt, . Zu gleicher Zeit:

entwickel t fich auch eine grofse Fortion Stickftoff (gas-. förmig ;äus dem zerlegten oder veränderten í'leífche(gas-.

-SO •

von welchem der Stickftoff einen Hauptbeftandthcil au«, machte. Dabey verbindet fich auch ein Antheil des Koblenftoffs von dein auf diefe A r t behandelten Mug, kel (lei fch e, mit einem Theile Sauerftoff der Salpeter, fà'ure zum kohlenftofffauren Gafe. Das gebildete Stick, itoffgas mit dem kohlenftofffauren Gafc treibt nun das Waffer aus den flbergiiftülptcn Flafchen, und diefe wer«

den an deffen Statt: davon angefüllt. Beym Schütteln des erhaltenen Gasgcmifches mit Kalkmilch wird nun das kohlenftofffaure Gas mittelft feirter Harken Ver-wandtfehaft zum reinen Kalk , das fich in der Kalk«

milch befindet, von diefer eingefogcii, und ein grofser Theil dos darin 'befindlichen K a l k s , in kohlenftofffau-ren Kalk verwandelt; da hierhey ein betrúclulirlu-r luft-lerer Raum entfloht, in welchem Och das rück händige Stickftoffgas vertheilt, fo mufs natürlich beym Oeffneiv des Geiafsesj iu welchem das Schütteln vorgenommen worden w a r , - unter Watfer durch den Druck der dar-über befindlichen Luftfäule, fo viel WuliVr i il tins Gt-ftifs hineingetrieben werden, als zuvor das kuhlenftofffaura

Gas dem Räume nach betrug.

Eine gläfenic und keine metallene

Futhinduiigs-• röhre mufs deshalb bey der angeführten Bereitungsart . angewendet werden, damit, wenn ja etwas

füiire beym Kochen überfprützen foil le, kein Salpeter-gas.entftehen und fich mit dem entwickelten Stickftoff-' gas- yermifchen könne, welches gegentlicils der Fall

feyn könnte,

Frifch gekochtes Waffer ift deshalb anzuwenden nothwendjg, damit das beym Auffange» hiiidurchitrö«

mende Stickftoffgas nicht durch Sauerttuffgas und koh-lenftofffaures Gas, welche fich mehr oder wenigeritn Waffetaufgelöft befinden, verunreinigt werde. '

• - ' . . ,

• • : ; \ ••••/ » V Bcfchreibtíng der Eigenfclyaftep ehics .nach der qrigeführten Me~

tkode dargestellten Stichftoff- oder Salpeterftoffgafes.

Es ift fpecififch leichter, als-'atmofphnrilches G a s ; denn cin Cubikzoji« deffoJben wiÇgt nach L a v o i f i e r (o,44) Gran, ein gleiches; Volum der atinofpbäri»

fchen L u f t dagegen f i (o,46) Gran. Es dient,.weder aum'Verbrennen, noch zum Athemliolen ; vielmehr ver»' löfchen brennende Körper und Herben athniende T h i e r e ip kurzer Zeit dai'ixi. E s ift gerpeh - und gefchmacklos.

Es vermifebt fich mit dem Sauerftoff ; und dem atmor fphärifcben. Gafe in allen Verhältniffen» ohne clabey zer-fetzt zu werden. 4 T h e i l e davon mit i T h c i l Sauerftoff-gas gie'bt ein dem atm.ofphärifchcn Gafe völlig gleiches Gasgernifch, das durch Elektrifirung in Salpeterfäure ittbergèht, welche ans Stickftoff und Sauerftoff im

ver-» dichteten Zultande beftelit. Mit Wafferftoff bildet es Jm verdichteten Zuftande das Ammonium. Endlich

wird es von keinem» Körper bedeutend eingefogen, der Sauerftoff einfaugt,

. 5.

• Prüfungsmetlmle des auf vorhin angegebene Art erhaltenen Stick»

fioffgaßs aif mögliche Verunreinigungen. , D a s auf hefebriebene A r t gewonnene Stickftoffgas,

könnte nur durch kohlenftofffaures .Gas, Salpetergas und Sauerftoffgas verunreinigt f e y n , wenn es wirklich verunreinigt wäre. D i e Beymifohung des erften würde fich durch clie oben §. 5. angegebene A r t vermittelft Kalkwaller und Kalkmilch darthun laffen. D i e Beyrni-fchung des zweyten würde fich durch ZumiBeyrni-fchung von etwa eben fo viel ätmofphärifche'r L u f t zu einepi T h e i l uivfers St.ickftoffga.fas ergeben ; denn cladurph würden rothgelbe oder gelbliche lalpetrigfaure Dämpfe en'tftchn, und es würde Elnfaugting von L u f t Statt finden, die 'durchs Oeffnen des die Mifchung enthaltenden üefäfsds

aa"

up ter Waff er dargethan' werden k ö n n t e , wenigftens aßer'hräfste das GasgéniffcH nach falpetríger Säure riè*

chenk 'Vvènn wlrkiïéh Sal'petergas dabey zugegen wäre, D i e 'BèyMfchutig dès dritten Stoffs betreffend, fo war.

de folcht auf'diç §. ö. angegebene A r t durchs Schütteln, und durch Berührung mit einer Auflöfung von Scliwefcl«

lrali zu entdecken feyn; denn im Fall folcbe wirklich Statt fände, fo Würde das auf die befchriebene A r t be.

handelte' Gas èine Verminderung durch das von det Schwefelkali - Auflöfuüg eingefugèn werdende Sauer-ftoffgas'erleiden, die durchs Oeffnen der umgekehrten riafch'e unlet Waffer leicht zu entdecken feyn wird,

b) V o n d e m W a f f e x f i o f f g a f e ,

(Gaz hydrogenium. Brennbares Gas. Breunbare Luft.)

' ' J; -xê,

* Varzèglickfte Data aus der Gefchkhte 'und Literatur, Früher fchon kannte man brennbare Gasartcn, die die Natur felbft bildete; jedoch entdeckte e r f t C a v e n -d i f h 1781 -die Metho-de, -das eigentliche brennbare o-der Wafferftoffgas zu bereiten, und nannte es b r e n n b a r e L u f t . Ér erhielt es durchs Auflöfen von Eifen oder {Zink in Verdünnter Salz- oder Schwefelfäure im pneu-üiatifcheil Apparat»

M . f. fhilofoph. transitée, LVÏ, i ^ i. "

L a V o i f i er und M e u s ni e r entdeckten erft nach-h e r , 1 7 8 1 , es aucnach-h durcnach-h Zerlegung des Waffers ver-mitteln glühenden Fifens ZU gewinnen; indem fie Waf-ferdämpfe durch einen glühenden Flintenlauf trieben, ',, Mt A h a V ó i r k o ï traité clément* Tűm, IV, p, 54, und

v. G r d l p í çliejnifclio Annsion >788. S, 354—441,

C r e v é irt Maynz und D r , A f c h in Oxford ent-deckten auch Í796 und 1 7 9 7 , dafs fich durch zwey fich betvUitendö Metalle Wattét Zerlegen und Wafferftoffgas

4 ' "«s dadurch darfteilen íaffe, welches in der Folge, f8oo(

nach Erfindung der Volta'fchen Säule noch mehr d u r c h C a r l i s l e , B a n k s , N i c h o l f o n und Andere beftatiget Wurde.

RI. f. G r en's Griindrifs d. Chemie, g le veri). Aufl. 'î. Th.

S, 134—îgg. « 18 xi machte D o b é r e i n e r die ïntereffante Ent-deckung, dafs fich der Geruch, welchen das auf die gewöhnliche A r t bereitete Wafferftoffgas befitzt, felír leicht durch Schütteln mit angefeuchteter frifch geglü»

heter Holzkohle zerftören laffeV

M. f. Scliw e i g g e r ' s Journal, Band 3, 8. 377.

. §• 17.

Befte Bereitungsart des Wajferftoffgafes,

Man gebe in eine Entbinduhgsflafche mit z O e f f nuugen, oder in Ermangelung derfelben in eine T u b u -latretorte, deren Volum l'o bel'chaffen i f t , dafs lolche von den zu behandelnden Materien bis auf^ gefüllt wird, durch den Tubulus derfelben x T h e i l reines, fein zer-ftilcktes oder gekörntes Z i n k . Füge jetzt durch einen guten Kütt bey.Anwendung einer Retorte eine fo wie oben 2. angeführt worden, befçhaffene, bey'Anwen-dung einer Entbinbey'Anwen-dungsfiafche hingegen

ro ig gekrümmte Röhre von Metall blech oder Glas daran,1 leite die Mündung derfelben unter .reines, frifch gekoch-tes , in der pneuoiatifchen Wanne, odcr'fonft in einem andern dazu fehieklieben G e f ä f s e b e f i n d l i c h e s Walter, gleise nun durch den Tubulus der R e t o r t e , oder durch die eine Oeffnimg der Entbindungsfiafche, ein Gemifch von 3 T h e i l e n reiner concentrirter Salzfäure von 1 , 1 4 °

— 60 Eigenfchwere, und 6. Theilen Waffer hinzu, und verftopfe dje Oeffnung der Entbindungsfiafche, oder den Tubulus', ffchnell und luftdicht. Das fich nun átitwickelnde Gaswaffe man fo lange,, ohne es aufzufam

unter'Waffer clargetliah'weráen. könnte, wenigítens-aiVlm-fifste das Gasgemffch nach falpetriger Säure rièâ chen,',p"W"enn wirklich Ssípeterga's dabey zugegen wire, Dió»tíéymi'fchung dés dritten Stoffs betreffend, fo

Wür-de '-Moh'ei.a.uf'die •$. ő. a%égebenö A r t ' durchs Schütteln lind'ctüfch Berührütig init einer Auflö l'un g von Schwefel-kali zu! entdeckeivfeyn) • denn im Fall folche wirklich

•Statt fände, fo" Pitidé das auf die béfchriebene Art be.

handéite* -Gas eine "Verminderung durch das von der Schw^felk'aliAufiöfrihg eîngèfogèn werdende Sauor-ftoffgas'erleiden , • die durchs Oeffnen der umgekehrten , Flafcfre unter Waffer leicht zu entdecken feyn wird, •

b) V o n dem W a f f e r i l o f f g a f e »

(űarj hydrogenium, Brennbares Gas. Brennbare Luft.)

»6.

Dm aus der GcfehUhtc 'und Literatur, Früher fchon kannte man brennbare Gasarien, die die Natur felbft bildete; jedoch entdeckte e r f t C a v e n « cHfh 178.1 die Jviéthojrtej das eigentliche brennbare oder . Wäfferftöffgäs zu bereiten, und nannte es b r e n n b a r e

L u f t . Ér erhielt es durchs Auflöfen Von Eifen oder Zink in Verdünnter Salz- oder Scbwefelfäure itn pneu-öiatiföhejl Apparat

M. £ Hiláfopf transact. EVI, iti. '

t L ' a V o i f i e r und JVTeusnier entdeckten e r ß nacii-bèr, 1 7 8 1 , es aufch durch Zerlegung des Waffers ver-tnittelft glühenden Eifeps zu gewinnen ; indem ße Waf-ferdampfé durch ehien glühen,dén Flinterflauf trieben, ,, ÎIÎI r, L à V ö i r i p t traité élément, T ó m , IV. p . á f und

Y, CrélIVçkemUcltii Annula» 1789, S, 554 — 441,

C r e y e in Maynz Und t)iv A f e h in Oxford ent-deckten audi7796 Unci 1 7 9 7 , clafs fielt durch zwey fich berührende Metalle Waffer «eriègeti und Wafferftoffgas

dadurch darftellen laffe, welches In der Folge, 1'8oot

nach Erfindung der Volta'fchen • Säule noch mehr durch Carlisle, Banks, Nicholl'on und Andere beftatiget wurde. '

M. f. G r en's Grúridrifs d.. Chemie, vgte verb. Aufl. Ji. Th.

. S. 134— lßg. . •>•• ' • • 2811 machte D ö b é r e i n e r die ínteréffante Ent-deckung, dafs fich der Geruch, welchen das auf die gewöhnliche A r t bereitete Wafferftoffgas befitzt, felir leicht durch Schütteln mit angefeuchteter frifch geglii»

heter Holzkohle zerftören laffe,

M. f. Sch w e i g g ex's Journal, Band g. S. 377.

^ • „ Befte Bereitungsart des f-VaJferftaffgafes.

. Man gebe in eine Entbindungsflafche mit d O e f f -mingen, oder in Ermangelung derfelben in eine Tubu-latretorte, deren Volum i'o befchaffen i f t , dafs folche von den zu behandelnden Materien bis auf f. gefüllt wird, durch den Tubulus derfelben 1 T h e i l reines, fein zer-ftücktes oder gekörntes Zink. Füge jetzt durch einen guten Kiitt bey .Anwendung einer Retorte eine fo wje oben §. 2. angeführt worden, befchaffene, b e y Anwen-dung einer EntbinAnwen-dungsflafche hingegen eine

mig gekrümmte Röhre von Metallblech oder Glas daran, leite die Mündung derfelben unter .reines, frifch gekoch-tes , in der pneumatifchen Wanne, -.oder fon'ft in einem andern dazu fchicklichen Gefäfse,' befindliches Waffer,

gleise nun durch den Tubulus cleç Rètorte, oder durch die eine Oeffnung der Entbindungsflafche, ein Gemifch von 3 Theilen reiner concentrirter Salzfäure voq i , i 4 °

— 1,160 Eigenfchwere, und 6 Theilen Waffer hinzu, und verftopfe die Oeffnung der Entbindungsflafche, oder den Tubulus, ich 11 eil und luftdicht. Das fich nun entwickelnde Gas laffe man fo lange,, ohne es aufzufam

m •

gèn, entweichen-, his die fich #u£ der Oberfläche des 'Waiters bildenden Öasblafen bey Berührung mit einem .

flammenden-Körper, ruhig abbrennen. Hierauf Hfi ) p0

man eine mit frifch gekochtem Waffer angefüllte Fia.

íche üt>er ; ift diefe durch das (ich entwickelnde Gas g0. füllt, fo íitílpe man eine andere über, und fahre damit fo lange fort, als noch Gas entwickelt wird. Dabey forge man für gute Verwahrung der FJafchen durch gute Kork'ftöpfel unter Waffer, wobey es zur beffern Verwah.

rung Vorzüglich gut ift, noch § bis.i Unze: Waffer in je;

deïFlafche zu lallen,' und fio umgekehrt geflieht an ci, nem kühlen Ort aufzubewahren.

Kann man mit einem weniger reinen .Wafferftoff-gas, als das hierdurch zu erhaltende ift, zufrieden feyn, fo kann man es auf diefelbe weife durch Anwendung von Eifen und S'chwefelfänre bereiten; immer wird es freylich etwas fchwefelig riechen und einen A nth eil-Kohlenftoff entlüften, welcher üble Geruch fich jedoch leicht zerftörerv läfst, wenn man 48 Theile einer fol c h en Luft dem Maafse nach mit 1 Theil frifch geglüheter Holzkohle, die durch eben fo viel Waffer dem Gewichte nach angefeuchtet ift, 24 Stunden, oder länger, in

verftöpfelten Gefäfsen ruhig liehen läfst.

§. 18,.

Ätiologie oder Erklärung des Vorgangs bey vorgehender Bereitung . • . * des PVafferftoffgafes.

• W enn Säuren, dergleichen die Salz- und Sc h we-félfâure find, ir'i durch Waffer, gehörig verdünntem Zu-ftande mit Zink', Eifen und noch einigen andern Metal-len, die eine grofse Verwandtfchaft zum Sauerftoff ha-ben, in Berührung gefetzt werden ; fo folgt eine Zerle-gung des Waffers, das aus Waffer-und Sauerftoff be-fleht. Das Metall oxydirt fich auf Unkoftcn des

Sauer-d e s Warfers, wird in die'fem oxydirLen Zuftqnde von der Säure aufgclöft, und «s entfteht

naoh.Vwfohie-denheit der Anwendung der Materialien falzfaures Zink oder Eifen, .oder au'ch febwefelfaures Zink oder Ei fen, und zugiéicher Zeit nimmt der dadurch frey gewordene Wafferftoff Gasform art , und entweicht mit grofser Lejrt-haftigkeit als Wafferitoffgas, ; Dafs die EntWickelung des Wafferfloffgafes hierbey-blofs Folge der Desoxyda-tion des Waffers fey,, und dafs die Säure felbft hierbey keine Veränderung durch Verlufi: an Sauerftoff erleide, ift durch viele Verfuehe dargethan worden. Aber deffen

•jungeachtet ift es bis jetzt noch nicht beftiinrnt bewiefen, wodurch die gegenwärtige Säure die Wafferzerlegung bewirken helfe; denn dafs fie fie bewirken helfe, zeigt die Nichtzerlegung des Waffers durch Eifçnkund Zink bey derfelben Temperatur, wenn eine der angezeigten Sä'uren fehlt. Einige fchreiberi. ës dem Harken Beftre-bep der Säure, Metalloxyd aufzunehmen, zu, wodurch die Verwandtfchaft des Metalls zum Sauerftoff des Waffers verftärkt, dadurch die Zerlegung dcffelben her-beygeführt, und deffen Wafferftoff frey und gasförmig werde. Andere hingegen legen es einem durch die Säui-e herbeygeführten elektrifchen Zerlegungsproceffe b e y , und das wohl mit gröfserer Wahrfcheinlichkeit, ahne jedoch die Sache: felbft beftimmter erklären zu können. Der weitere Erfolg bey der Gewinnung und Auffangung des Wal'ferftoffgafes, bey Anwendung der befchriebfenen Methode7. beruhet übrigens auf den fchon oben angeführten Gründen- *

, ... ....

' §• 19- : - '

Mefchreilmng der Eigenfchaften eines reinen nach der angeführten Methode^ getüonnenen fVafferftaffgafas. • •

Das Wafferftoffgas ift die leichtefto unter allen Gas-arten, es ift: 12 bis 14 Mahl leichter als das atmofphäri-fche Gas, und ein Cubikzoll davon wiegt nur (o,o35) Gran ; daher fteigen auch' die damit gebild eten ' Seifen-biafep, qtfer eigen dazu bereitete damit gefüllte

Thier-blafeiDiiQcIer -gemeinen' Luft in. die Höhe. , 'Es ift ge, ich mack) und geruchlos,.und nur dann, wenn es durch Aufiöfung des kohlenftoffhâitigen Guis ei fen s, in Schwe-fel- oder Salzfäure, öder durch Anwendung einer hicht gehörig mit Waffer verdünnten Schwefelfäure, wenn äuch mit reineni Eifen, bereitet worden war, hat es im briten Falle einen durch Aufiöfung von Kohlenftoff ent-ftandenen eigenthümlichen Bejrgeruch, im zweyteft Falle riecht es' étwas'fchtyefelig. • Mit dem Waffer ift es nach Pa'-ul's'Verfuchen etwas mifchbar. • Es ift beym Zutritt* des;atrriofphärifchen oder Sauerftoffgafes in ei-nem fo hoben Grade entzündlich, dafs felbfl in diefem Züftande der'geringfte elektrifche Funke eineEntzün-' thing deffelben bewirkt, ungeachtet es an und für iich weder-zur Unterhaltung des Verbrennens, noch des Athemholens dienlich iit;' Zwey Theile davon bilden mit 1 Theil Síiuerítoffgas dem Volum nach die Knall*

Infi. Ohngefähr l'ef Theile davon dem Gewichte nach vereinigen 'fich nach T h e o d o r d e S a u f f u r e mit 87 J Thejl'en Saucrftoffgas durch langfames Verbrennen zu

lob Theilert Waffer; oder nach ß e r z e l i u s neuerer Unterfuchnng findet cfiefes mit 11,7.5 Wafferftoff und 8,8,28 Sauerftoff Statt. , Im verdichteten Züftande macht es einen wichtigen Beftandtheil faß aller organi-fehen Körper, befonders - der leicht verhrennlichen, 'aus. Endlich ift noch zu bemerken, dafs es durch kei-ne Stoffe, eingefogen wird, welche Sauerftoff einfaiigen,-als Schwefelal'kalien, Phosphor und dergleichen.

- 20. • 1 Prüfungsmetkbde des auf die vorher angegebene Art bereiteten

* W&ffeftoffgafes auf mögliche Verunreinigungen, Pas Wafferftoffgas, .welches durch fchwefeligé 1

Säure, durch Kohlenitofffäure, durch ein Hinkendes Princip Und durch Sáue'rftöfFgas verunreinigt feyn könn-te, wenn ès anderb als auf die 17. angegebene

Me-thode bereitet, oder durch Zu fäll verunreinigt worden wäre, liefse fick auf folgende Weife' prüfen : Schwefe-lige Säure und hinkendes Princip würde.fchon der G.ŐV ruch hinlänglich darthun, noch beftimmter aber würde fich die Gegenwart der erftepn durchs Schütteln 'mit ei-ner Auflöfung von ' Aetzburyt (Barytwaffer), aus dem . fich dadurch; bildenden Niederfchlag von

i'chtvefeligfau-rem Baryt; welcher, mit Salzfäure behandelt; die) fchvvefelige Säure fahren lafst, beweifen laffen. W a s das kohlenfiofffaure Gas und das Saueritoffgas betrifft, ' fo kann man fich fehr leicht, l ) durchs Schütteln mit

Kalkwaffer und 2) mit einer Auflöfung von" Schwefelkali auf die §, 5. und i5. angeführte Art von deren G e -genwart überzeugen. ' *