• Nem Talált Eredményt

Der Operateur stellt die Lancette in einen geraden Winkel mit ihrem Griife, bringt sie in den Mund und hält sie am Ende des Griffes zwi-schen seinen Zähnen. Dann umfasst er am rechten Anne mit seiner linken, und am linken mit sei-ner rechten Hand den Vorderarm unter der Er-üffnuiigsstelle auf diese Weise, dass der Daumen ungefähr 11/2 Zoll unter der Eröffiiungsstclle die Vene drückt und fixirt. Nun ergreift er mit dem Damnen und Zeigefinger seiner freyen Hand die.

Lancette auf diese Weise, dass nur so viel Schnei-defläche vor erwähnten Fingern hervorsteht, als die Tiefe der Öffnung betragen soll, biegt dann den Daumen und Zeigefinger, und setzt die drey übrigen Finger auf den Arm des Patienten, und sticktt sie in schiefer Richtung, indem er seine ge-bogenen, die Lancette haltenden Finger ausstreckt, in die Vene nach der Richtung ihrer Längenaxe.

Hierauf verändert er die schiefe Richtung in eine ver-ticale oder eine mit dem Arme einen geraden AVin-kel bildende, wodurch die Wunde erweitert wird, und die erforderliche Grösse erlangt. Dann wird die Lancette, die letzte Richtung behaltend, ausgezo-gen, und das Blut in ein dazu bestimmtes Gefäss

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abgelassen, ohne, dass während des Abfliessens der Operateur deu Arm des Kranken verlasse.

Anmerkungen.

1 j Sollte die bestimmte Blutader, und alle neben ihr sehr klein s e y n , sehr tief liegen; so soll man, nachdem die Compressions - Binde angelegt worden ist, den Arrabug mit in warmes "Wasser getauchten Sohwamme reiben; auch kann man den Arm durch eine Minute in eine verticale Richtung bringen, d. i. hängen lassen. Man gewinnt hierbey, dass sich das Lumen der Gefässe yergrössert, und diese sofort sichtbarer werden; auch kann man zu diesem Ende das Blut von der Handwurzel durch Streichen gegen die Eröffnungsstelle der Vene hintreiben,

2) "Wahrend das Blut ûiesst, soll der Kranke das Glied nicht bewegen, sondern die Hand des Operateurs oder einen Stock festhalten , damit die Vene nicht verschoben werde.

3) Wenn das Blut nicht gut abfliesst, wie diess zu-weilen geschieht, so soll man denKranken die Eioger durch Walgern der Hand des Operateur», oder durch Drehen eines Stockes, um «eine|Axc bewegen lassen. Tritt Fett in die Öff-nung, »o mus» man diess mit dem Schwämme zurückstreichen, und wenn diess nicht hilft, es ausschneiden.

4) Die Compression»-Binde darf nicht besonders stark, zusammengezogen werden, weil sonst der Zufluss des Blutes durch die Schlagader gemindert, oder gar aufgehoben wird.

Daher beobachtet man zuweilen, dass das Blut aus der Vene

»lärker ausfliesst, wenn diese Binde gelüftet wird.

5) Man sey jedes Mahl bedacht darauf, die Örfnung

«o gross zu machen, dass das Blut slromweise abfliessen kann, zumahl da, wo eine Olinmaeht ohne eine grosse

iUut-êntleerung erzielt wird«

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6) "Will und soll mua ohne Ohnmächtigwerden des Kranken, eine ausgiebige Menge Blutes abziehen ; so ver-halte man zu wiederholten Mahlen die Öffnung der Yen«

durch einige Secunden.

7) Da wo Ohnmacht selbst Zweck, oder doch wenig-stens Nebenzweck der Operation ist, versehe man es ja nicht, die Individualität des vorliegenden Kranken genau zu schät-z e n , damit es nicht auf den Grad der Asphyxie derselben komme,

Verband.

Wenn die bestimmte Menge Blutes abgeflos-sen i s t , wird die Compressions - Binde abgenom-men, der Arm und die Wunde mit dem feuchten Schwämme gereiniget, dann letztere mit dem Dau-men der einen Hand bedeckt, und mit der, andern das Leinwandbäuseheheu von der innern Seite des Armes her auf der Haut gegen die Aderwunde sanft hingestreift, und auf die vom Daumen ver-lassene wunde Stelle aufgelegt, mit dem Daumen darauf festgehalten, und dann mit der leinenen Bin-de , nachBin-dem Bin-der Arm sanft gebogen wurBin-de, mit CO Touren befestiget.

Anmerkungen.

1) Besteben Gründe, nach welchen abzusehen itt, das«

die Blutcnuiehurig in 4 — 6 oder ro Stunden, an derselben Stelle wiederholt werden dürfte; so bestreiche man da« Eäuich-ehen mit Ohl oder reiner Butter, wodurch die Verheilun^

der Operationiwucde bis dahin verhindert wird.

S) Die Anwendung eines Goldblättchens, eines Strei-fens Klebcpiiasters, oder auch eines geistigen Flüssigen ist

«licht nur überflüssig, sondern vom Verdachte des Schadens nicht fi'ey.

Der Aderlass am Fasse.

Die Vorbercitungsacte dabey sind, abgesehen von einem mit warmen Wasser bis zur Hälfte ge-füllten Zuber, dieselben, wie beym Aclereroifnen am Arme.

Der Vorgang hierbey ist folgender:

Man legt die erwähnte Compressions - Binde oberhalb der Knöcheln des gewählten Fusses auf gleiche Weise, wie am Arme an; dann setzt man t • den Fuss durch einige Minuten in den Zuber.

Nachdem die Gefässe durch die Einwirkung der Wärme absichtsgemäss expandirt worden sind, lässt man den Fuss auf den Rand des Zubers setzen, trocknet ihn ab, worauf dann der Operateur, auf der einen untern Extremität knieend, die Lancette mit, weiter oben angegebener, Manipulation in die Blutader einführt. Oder, was sicherer ist, der Ope-rateur setzt sich auf einen niedrigen Stuhl, und nimmt den abgetrockneten Fuss auf eines seiner Eniee, und bandelt weiter. Nach geschehener

Er-öffnung wird der Fuss wieder in den Zuber zu-rückgesetzt.

Der Verband wird bestellt mittelst der Steig-bügelbinde.

Anmerkungen.

i ) Die Anlegung der Compressions • Binde oberhalb der Knöcheln, nnd der Gebrauch des warmen Wassers sind keine unerlässlichen Vorbereiiungsacte ; auch ohne sie Kann der Aderlass noch ganz füglich bestellt werden.

s) Handelt es sich darum, dass die abzulassende Bhitmen.

ge genau bestimmt werde ; so darf der Fuss nach eröffneter Ader nicht ins Wasser zurück, sondern muss ausser diesem gehalten, und das Blut von schicklichen Gelassen aufgenom-men werden,

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Der Aderlass am Halse.

Die Werkzeug« mit Hinzusetzung eines go-iirncisien, rinneförinig gehogenen Karteublattes, eines Streifens Klebepflasters, und einer längern, d, i. -vier Ellen langen Verbandbinde, sind diesel-ben, wie bey dem am Arme,

I. Act. Compression der bey den äusseren Halsvenen.

Ein hinter dem Kranken oder zu seiner Seite stehender Gehülfe, hält dessen Kopf mit der einen lland, mit dem Zeigefinger der andern comprimirt er die äussere Hai Svene, z. 1>. der linken Seite 4

wenn die der rechten geöffnet wird, Der

Opera-1 2 4

teur setzt dann den Daumen seiner linken Hand quer unterhalb der. Eröffnungsstelle auf die Hais-vene, und drückt sie stark zusammen. Oder es werde auf die linke Halsvene ein dickes Compress-clien gelugt, und darauf durch eine, von da aus über die Brust und den Bücken laufende, und un-ter der Achsel befestigte Binde angedrückt gehal-ten. Dann setze der Operateur seinen Daumen/wie vorhin angegeben wurde, auf die rechte Vene, und den Zeigefinger derselben Hand auf die Vene oberhalb der Eröifiningsstelle, um sie zu fixiren;

worauf er im

2, Act. die Vene entweder mit der Lancette oder dem Schnäpper in schräger Richtung, d. i.

von unten nach oben und von innen nach aussen, so nieder als möglich, öffnet.

Das Blut lässt man bequem auf dem Karten-Matte in ein Gefäss abfliessen.

Anmerkungen.

i) Behuf« eines ergiebigen Blutausflusses in einer be-stimmten Zeit, ist es räthlich , die Halsblutader der andern Seite auch comprimirt zu halten; oder auch, man lässt die Kinnbacken bewegen.

î ) Würde man hier da« Gefäss nach seiner Längenaxe trennen; so dürfte durch die Annäherung derFasern des brei-ten Halsrausktls, das Austrebrei-ten des Blutes sehr erschwert weiden; daher die Hothwendigkeit der Trennung desselben, nach der oben angegebenen Richtung.

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Verband.

Man entfernt den comprimirenden Apparat;

vereiniget die Wnnde mit einem Klebepflaster; be-deckt sie mit einer Compresse, und befestiget da&

Ganze mit einer Sehr massig angezogenen Roll-biude, deren letzte Touren ntn den Kopf zu grös-serer Haltbarkeit geführt werden*

Vorgang mit dem Schnäpper.

Nachdem die Vorbereitung bis zum Momente der Eröffnung selbst! wie angegeben, veranstaltet wurde, beurtlieilt und bestimmt der Operateur in Gedanken, den ungefähren Durchmesser der Dicke der allgemeinen Bedeckung, und des, zwischen ihr und der gewählteu Vene liegenden, Zell - oder Fett-gewebes , und stellt nach Vei hältniss des ausge-mittelten Dicke - oder Tiefedurthmessers erwähnter Gebilde, naeh gespannter Feder des Schnäppers, die Fliete desselben, mehr oder weniger tief, Daun fasst ér ihn auf die Weise, dass der Daumen auf den Schieber, der Zeigefinger auf den Steg, und der Mittelfinger auf den Federhalter oder Drücker zu liegen kommt, setzt die Fliete so auf die Haut-steile. der darunter liegenden und zu eröffnenden Vene, dass sie die Haut nur leise berührt, und in schiefer Richtung, so wie das Gefäss, durchschnei-det; das Gehäuse lässt er auf dem Arme ruhen.

Hierauf entspannt er die Feder durch

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kurnd des Federhalters, und lässt somit die Fliete durch die entspannte Feder in die Vene eintreiben/

Der. fernere Vorgang ist wie bey deiil Verfah-ren mit der Lancette.

Mögliche üble Ereignisse während der Ope-ration.

können seyn: i) Feh'stedien mit der Lancette ; 2) Fehlschlagen mit dem Schnäpper;

3) Abschlagung der Fliete und Zuriickblei-hung des Bruchstückes;

4) Bildung einer zu kleinen Öffnung;

5) Vortreten eines Fetlklümpchens und Ver-legung der Öffnung;

6) Entstehen eines Extravasats, und dadurch Verhinderung des Blutabilusses ;

7) Verletzung einer Schlagader;

8) Verletzung eines Nerven ;

9) Verletzung eines bedeutenden Lymphge-fässes ;

ro) Vei'letzung einer Sehne, oder aponeuroli-schen Ausbreitung;

11) Verschiebung der respectiven Öffnungen der Häute,

12) Ohnmacht, wo man keine beabsiehtete.

Vorgang bey diesen Missverhältnissen.

Das l'ehlstechen und Fehlschlagen fordert die Wiederhohluug der Operation unterhalb der

ver-141

letzten Stelle; oder auch, man wählt eine andere Blutader dazu.

Das lîruuhsïiiek der abgeschlagenen Fliete sey man besorgt, auszuziehen. Geht es nicht leicht oh-ne Erweiterung der Öffnung, so mache man diese;

Das Bestehen einer so kleinen Öffnung, dass schlechterdings das geforderte Blutmass nicht ab-fliessen kann, setzt die Nothwendigkeit der YVie-derhuhlung der Operation, wie bey dem* Fehl-stechen. "

Dem Hervortreten eines Fettklümpchens begeg»

net man durch Zurückstreichen mit dem Schwämme, oder Ausschncidung mit der Cooper'scben Schere.

Das Extravasat, hindert es den Blutabfluss grösstenteils oder gänzlich , fordert die Verbin-dung der Wunde, und Eröffnung eines andern Ge-bisses.

Gegen die Verletzung einer Schlagader ist diu Behandlung des Auevrysma durch die Compression mit Einwickelung der Extremität einzuschlagen.

Die Verletzung der übrigen Organe wird be-handelt nach darauf sich beziehenden Vorschriften der speciellen Therapie.

Die Verschiebung der Öffnungen wird zuwei-len gehoben, durch eine Veränderung der Lag®

cd er der Stellung des Armes.

Besteht die Ohnmacht nur in einer Lipothy-mie : so ist weder etwas Gefährliches zu besorgen, noch etwas Besonderes dagegen anzuwenden, E?»

reicht sie aber den Grad von Syncope, dann sind frische Luft, horizontale Lage und Labemittel aller Art in Anwendung zu bringen. Der asphyctisehe Grad, der sebr gefährlich ist, kann nur bey einem höchst unvernünftigen Torgange Statt haben. Die Mittel dagegen sind bekannt.

Überhaupt ist zu beachten, besonders bey schwächlichen, und an Lungenkrankheiten lei-denden Individuen, dass, sobald sich Spuren von Ohnmacht zeigen, die Ader sogleich, geschlossen werde.

Mögliche üble Ereignisse nach der Operation

können seyn: 1) die Folgen einer Schlagader-verletzung (anevrysma),

2)' die Folgen einer Nervenverletzung , 3) die Folgen einer Lympfgefässverletzung , 4) die Folgen der Verletzung einer Apo-nevrose,

5) Entzündung der Vene,

6) Entzündung der Lympfgefässe,

7) Entzündung und Eiterung der naheliegen-den Theile,

8) Blutextravasat,

9) Folgen eines, durch das Aderlasswerkzeug in den Körper gebrachten, fremden Stoffes

(inocu-latio cujuscunque miasmatis),

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toi jene Folgen, die sieh ergeben bey Verwun-dung eines , einer krankhaften Constitution sich be-klagenden, Individuum, oder die von zu grosser Ver wundbar keit.

Nacl ib el) a n dl un g.

Die verwundete Partie werde durch einige Tage ruhig gehalten. Den Arm lasse man in einer!

geraden Winkel biegen, und durch eine Tragbinde halten. Der Hals sey massig ausgestreckt, und der Kopf ohne Bewegung. Wird der erste Verband

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zweckmässig angelegt, und nicht zufällig zweck-los oder zweckwidrig verändert, tritt kein aus-serordentlicher Umstand ein; so darf derselbe bis zur vollkommenen Heilung der Operationswunde nicht erneuert werden. Bey entgegengesetzten Ver-hältnissen werde er so oft erneuert, als es die Umstände fordern.

Sämmtliehen Übeln Ereignissen nach der Ope-ration begegne man nach den sich darauf bezie-henden Vorschriften der speciellen Therapie.

l.

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V.

Die Scliíagaderöffnnng.

Arterio ta mi a.

Bestimmung.

Hierunter verstellt man jenes blutige HancL wirken, wodurch mittelst eines geeigneten Werk-zeuges eine besondere Arterie an einer bestimmten Stelle iri schräger Richtung getrennt, und Blut ent-leert wird.

Zweck.

Dieser ist, sehr schnelle Verminderung der Blutmenge, vorzugsweise in einer bestimmten Partie.

Anzeige.

Diese fordert: i) gleichzeitige Trennung der allgemeinen Decke und der gewählten Arterie in einer schrägen Richtung;

2) Entleerung einer bestimmten Menge Blutes;

3) Stillung der Blutung;

4) eine passende Nachbehandlung.

Anzeigende Kranklieitsumstände

können alle diejenigen seyn, welche schon bey der Blutader er Öffnung erwähnt worden sind.

Kur scheint diese Operation besonders da ange-zeigt zu seyn , wo der Krankheit.s zustand eine sehr schnelle und ausgiebige Blutverminderung fordert.

Die Alten und auch einige Neuere lassen sie vor-zugsweise gefordert seyn durch Affectioncu, zu-mahl entzündliche, des Gehirns und seiner Umge-hungen.

Gegenanzeigende' Krankheitsumstände

können seyn: 1) alle jene, die der Blutver-minderung überhaupt widersprechen:

2) ein Krankseyn der Weichgebilde an der Er-üffnungsstelle, das die Anlegung des erforderli-chen Blutstillungsverbandes nicht gestattet.

Verhältniss dieser Operation zum Organis-mus als mechanische Schädlichkeit.

Da in der neuern Chirurgie nur noch die Eröffnung der Schlafschlagader und höchstens der der Speiche am Arme beybehalten wurde, und diese so gelagert sind, dass man ihrer Blutung sehr leicht durch Compression begegnen kann, und nichts anders als die allgemeine Decke und Arterie getrennt werden-, so ist sie, an sich be-trachtet, für eine geringe Verletzung zu achten.

Jedoch kann sie zu einer sehr gefährlichen wer-den, wenn nicht die grösste Aufmerksamkeit auf die Anlegung des Blutstilluugsverbandcs

verwen-1 2

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det wird. Überhaupt mag diese Operation mehr dazu dienen, eine Schlagadergeschwulst zu veran-lassen, als den Kranken nach Absicht des Arztes Hülfe zu leisten. Daher man denn auch mit Recht in der heutigen Medicin diese Operation selten ver-übt, und höchstens nur noch ihre Anstellung all der Schlafschlagader Statt haben lässt.

Verhältniss der Operation als Heilmittel zur Krankheit.

In dieser Beziehung steht sie in dem nähmli-chen Bange, wie die Veneneröffnung, und es ver-hält sich daher ihre Heilsamkcit zu den anzeigen-den lirankheitsumstänanzeigen-den eben so, wie die jener;

doch m e i n e n Einige eine besondere beilsame Wirkung von ihr wahrgenommen zu haben bèy der Entzündung des Gehirns und seiner nächsten Umgehungen.

Vorb er eilun gs act e.

I, Forrichtung der Werkzeuge und Verbandstücke.

Zu den ersteren gehören: 1) ein Schermesser;

2) ein gerades Bistouri;

3) ein Gefäss zum Blutauffassen.

Zu den letzteren gehören: 1) Schwämme und kaltes Wasser ;

2) eine graduirtc. Compresse von zwey

Qua-i53 dratzoll Grösse, und drey Vieriheile eines Zolles Diekedurehmesser ;

5) eine sechs Ellen lange Zirkelbinde, um die Kopfbandage (fascia nodosa) daraus zu bilden.

Auch soll ein Labemittel in den Apparat auf-genommen seyn.

II. Bestimmung der Gehidf en.

Es ist nur einer erforderlich, der sich so zur Seite des Kranken stellt, dass er den Kopf dessel-ben bequem an seine Brust drücken, und auch während des Verbandes die Arterie comprimiren kann.

III. Lagerung des Kranken.

Mau setze ihn gegen das Licht auf einen Stuhl, oder lasse ihn, von einem Gehülfen wohl unter-stützt, auf seinem Belle sitzen. Der Kopf werde mit der, der Operationsstelle entgegengesetzten Seite uni die Brust des Gehülfen angelegt.

IV. Abscheren der Haare.

Dieses werde auf die bekannte Weise in einem bestimmten Umfange an der Eröffnungsstelle be-werkstelliget.

Bestimmung der Schlagader.

Die einzig sichern und schicklichen Schlag-adern zu diesem blutigen Heilverfahren, sind die

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Äste der Schlafsclilagader, weil sie gleich unter der Haut liegen, und sicher gegen den darunter liegenden Knochen angedrückt, und sohin eine ge-fährliche Blutung, und Bas Entstehen eines Anev-rysma verhülltet werden können. Auch kann, wie bereits erwähnt wurde, die Arteria radialis zu die-ser Operation dienen.

Operation.

Nachdem der Kranke gehörig gelagert wor-den, und dessen Kopf von einem Gehülfen festge-halten wird, untersuche der Operateur die klo-pfenden Schlagaderäste gehörig, und wähle einen darunter in der Entfernung von wenigstens fünf-zehn Linien, nach aufwärts von dér "Wurzel des Jochbeinfortsatzes,, aus, der übrigens weder zu gross noch zu klein ist. Nun drücke er den ge-wählten Ast über der bestimmten Stelle, die er sich mit dem Nagel markirt hat, mit dem Zeige-finger seiner linken Hand zusammen, indem er mit dem Daumen derselben Hand ihn unterhalb dieser leise fixirt, und spanne somit die Haut zu-gleich etwas an. Hierauf steche er die Spitze des Bistouri, es wie eine Sehreibfeder haltend, an der rnarkirten Stelle an einer der Seiten, der Arterie ein, und trenne, das Bistouri in einer schrägen Richtung führend, mit einem Zuge die allgemeine Decke und den ArterienasL

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Verband.

Wenn eine gehörige Menge Blut weggelassen worden ist, reinige man die Stelle mittelst eines in kaltes Wasser getauchten Schwur.><itfs. indem der Gehülfe die Arterie unter i h i v J-Auing cora-prinürt; vereinige dann die W: ; i.ppen genau, und lege auf selbe die gracluir! ' empresse, und befestige sie durch die KnoplLiudage , durch einen wohl berechneten starken Zug. Diese Verband-weise macht jedes eigene. zu diesem Zwecke aus-gedachte umständliche und nicht immer bey Hän-den stehende besondere Druckwerkzeug durchaus entbehrlich.

Anmerkung.

Der Verband werde n cht eher erneuert, als er nicht aaehr absichtsgemäss eomprimirt. Die Compression mittelst

dieses werde wenigstens durch acht bis zwölf Tage fortge-setzt , damit man nicht Gefahr laufe, dass die Schlagader

wieder aufbreche.

Mögliches übles Ereigniss während der Ope-ration

kann seyn Ohnmacht.

Dieser begegne man durch passende Labemit-tel und Verschliessung der Arterienwunde.

Mögliche üble Ereignisse nach der Operation

können seyn: i ) Nachblutung;

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2) Ancvrysma ;

5) Endziindung und eine oder die andere ih-rer Folgen.

Nachb elian dl ung.

Der Grund der Nachblutung liegt gemeinig-lich in dem nicht vorsichtig genug angelegten oder zufällig locker gewordenen Verbände. Man regu-lire daher denselben auf das zweckmässigstc.

Im Falle aber einAnevrysma entstanden wäre;

so ist es räthlich, den, die geforderte Schlagader-obliteration setzenden. Druckverbandapparat da auf die Arterie wirken zu lassen, wo sie auf dem pro-cessu zygoinatico verläuft; ferner die Wunde zu erweitern, das Ergossene auszunehmen, und dann nur soviel durch Druck auf die Wunde selbst zu wirken, dass die Blutung aus der obern Mündung der durchschnittenen Schlagader steht.

Die sich etwa einstellende Entzündung ist ge-wöhnlich die Wirkung des zu fest angelegten Ver-bandes. Alan versuche ihr dadurch zu begegnen, dass man diesen etwas lüftet. Reicht diess nicht zu, so werde vorgegangen, wie bey

voranstellen-dem Falle, mit Ausnahme der Erweiterung der Wunde, u. s. w.

Sollte indessen; das Entziindungsverhältniss, oder welcher andere Umstand immer , jede Art Druck auf das blutende Gefass verbiethen; so schrei-te mau zur Unschrei-terbindung desselben.

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Die Operation der Sclilagader-gescliwulst»

Operatio anevrysmatis•

Bestimmung.

Unter der blutigen Operation der Schlagader-geschwulst versteht man gemeinhin jenen operati-ven Kunstact, wodurch die kranke Sehlagader, ent-weder nahe an der Stelle ihres anevrysmatischen Krankseyns, oder an einer andern, mehr von die-ser entfernten, unterbunden wird.

Zweck.

Dieser ist Oblitération, oder Unwegsamkeit der kranken Arterie au einer bestimmten Stelle.

Anzeige.

Diese fordert : 1) jedes Mahl Eloslegung der kranken Sehlagader, entweder an der unevrysmati-schen Stelle selbst, oder in einiger Entfernung da-von an einer gesunden ;

'S) Isolirung derselben vom naheliegendeu Nerven und nebenstehender Blutader;

3) Unterbindung dieser an der biosgelegten und isolirten Stelle,

4) einen passenden Verband , und

5) eine zweckdienliche Folgcnbelundiutfg.