• Nem Talált Eredményt

Q) dafs es bey der Behandlung mit Salpetersäure einen weifsen Rückstand hinterläfst, welcher

48 ßismuthum oxydatum

diefce hat eine nähere Verwandtschaft zum Wifsrnittli, oxyd als die Salpetersäure, sie verbindet sich demselben, und scheidet, wenn sie vorher etwas v«f dünnt wurde , die Salpetersäure- in tropfbar flüssig«

Gestalt aus. Auch kann man sich davon überzeugen, wenn man einige Tropfen der salpetersauren Aul}, sung in eine sehr gtofse Quantität destilHrtes Wasstf schüttet. Es zeigt sich bei dieser sehr starken Vet dünnung der Auflösung kein Niederschlag, welch«

doch, wenn die zuerst angegebene Ursache richtij w ä r e , geschehen rnüfsfe j es setzen sich aber naci einiger Zeit an den Wänden des Glases sehr kleine, a b e r deutlich zu unterscheidende, Krystalle. an, vrel che s i c h bei näherer Prüfung ganz 'als salpetersäur*

Wifsmuth verhalten. Die groCse Menge des hier ai gewendeten Wassers war vermögend, den neutrals"

salpetersauren Wifsmuth einige Zeit aufgelöst zo er halten, und nur nach und nach scheidet sich dersel be in Krystallenform aus.

Der Niederschlag, welcher bei der-Vermischniij der Salpetersäuren Wifsmüthauflösung mit: Kochsalt

auflösung entsteht, ist s a l z s a u r e s''W i'Xs m ütt>

o x y d , welches ebenfalls sehr schwer a.uflöslich ist..

E s findet dabei eine wechselseitige Zerlegung Statt, indem sich die Salpetersäure mit derri, Natrum da Kochsalzes zum s a 1 p et e rs a u r e n N a t r n r n (Na-trum n i t r i c u m , N i t r u m cubicum, k U b i s c h e r S al p e t e r ) verbindet, die Salzsäure hingegen mit dem Wifsmuthoxyd den salzsauren Wifsmuth darstellt.

W e l c h e r , wenn er mit überflüssiger Säure verbunden ist, in wenigem Wasser, ebenfalls sehr leicht, bei

«einer Neutralisation hingegen sehr schwer,', auflS»

lieh ist.

Der Niederschlag, welchen man bei der Verdto nung der salpetersauren Auflösung mit Brunnenwassel erhält, ist nie von s o schöner Beschaffsnaeit, aU d«t mit daslillirtem W a s s e r erhalten?.

Bismuthum oxydatum. 49 Das Brunnenwasser enthält schwefelsaure Kalk-crcle ( G y p s ) , Kochsalz, und wegen seines Kohlen-säuregehalts , auch kohlensaure Kalkerde, aufgelöst.

Es wird also schwefelsaurer und sal/.saurer Wifsmuth entstehen, und die kohlensaure Kalkerde fällt einen kohlensauren Wifsmuth, indem hier ebenfalls eine wechselseitige Zerlegung des Salpetersäuren Wifsmuths und der kohlensauren Kalkerde Statt findet.

Der Wifsmuthniederschiag erhält durch die Ein-wirkung der Sonnenstrahlen eine braune Farbe, er mufs daher im Dunkeln getrocknet und aufbewahrt

•werden , undeben defshalb ist er auch ein sehr zweck-widriges Schminkmittel, weil er mit der Zeit die Haut braun färbt.

Seine Güte besteht in der vollkommen weifsen Farbe und Lockerheit.

Pharmacologie von F . A . C> G r e n , lgoo. ztenTh. 2terBd.

§ . -2.321. »

Handbuch der Chemie von eben demselben 1 7 9 5 - 3 1 e r Theil

§. 4 6 1 1 - ^ . 2 6 1 4 .

Grundrifs der theoref. und experimentellen Phaimacie etc.

von D . S . F . H e r m b s t a d t , 3 1 e r Theil. i8o«j.

16) S t i b i u m o x y d u l a t a m f u s c u m , C r o c u s A n t t

-m o n i i s e u M e t a l l o r u -m . ( B r r t i n r o t h e r S p i e f s g l a n z k a l k , S p i e f s g l a n z s a f f -r a n , M e t a l l s a f f -r a n )

Man menge gleiche Theite gepulverten rohen S p i e f s g l a n z , und reinen S a l p e t e r genau, und zünde diefs Gemenge in einem eisernen Kessel oder Mörser, mit einer glühenden Kohle, am besten auf einem freyen Piatze an. Es entsteht ein lebhaftes Verpuffen, und es bleibt eine leberfarbene Masse

zu-D

£0 Stibium qxydulatüm fuscüni,

rück, die unter den Nahmen Spiefsglanzle'b'e'i.

( H e p a r A n t i m o n i i ) officinell ist. N^ach dem Erkalten stol'ce man die Masse zu feinem Pulver und koch«

sie mit hinlänglichem Wasser aus. Es bleibt ein bran-nes Pulver zurück, welches, nachdem es durchsPil.

trum abgeschieden , und vollkommen mit Wasser am.

gesüfst worden ist ,• das verlangte Stibium oxydulatuik fuscum darstellt. In einigen Vorschriften ist das

Vec-hältnifs des Salpeters zum Spiefsglanz etwas gröfset angegeben, indem 5 Theile Salpeter zu 4 Theilen Spiefsglanz, oder 4^- Theil Salpeter auf 3 Theil*

Spiefsglanz genommen werden sollen.

Der Spiefsglanz besteht aus Spiefsglanzmetall und Schwefel; der Salpeter wirkt hier, wie bei der Be-reitung des S l i b i i oxydati a l b i (17), indem die Säure desselben ihren Sauerstoff an den Schwefel absetzt, wodurch Schwefelsäure entsteht, aber auch .zugleich dein Metall einen Theil abtritt; wodurch dieses in dtii unvollkommen oxydirten Zustand versetzt wird.

Bei der Bereitung des Stibii oxydati a l b i werden dritthalb Theile Salpeter auf einen Theil Spiefsglanz genommen; hier aber nur gleiche Theile, und hierauf beruht auch de.T grofse Untetnchied zwischen dem hier erhaltenen und jenem Präparate. Die geringe Menge des hier vorhandenen Sauerstoffs kann nur einen Theil des Schwefels in Schwefelsäure verwandeln, welche

»ich nun mit dem aus dem Salpeter frey gewordenen Kali verbindet; doch wird hierzu nicht aller Sauerstoff verwendet, sondern ein Theil desselben verbindet

Sich mit dem Spiefsglanzmetall und oxydirt diefs Un-vollkommen, weil zur vollkommenen Oxydation die Menge des vorhandenen Sauerstoffs zfi geringe ist.

Ein beträchtlicher Theil Schwefel bleibt daher unge-säuert, und geht zum Theil mit dem Kali des Salpe-ters, welches wegen der geringen Menge der entstan.

denen Schwefelsäure zum Thei noch frey ist, in Ver-bindung und bildet geschwefeltes K a l i ; diese« hat di«

Stibium oxydulatum fuscum. 5 * Eigenschaft, das Spiefs ;lanzoxyd aufzulösen, und es

entsteht hieraus eine Verbindung des Spiefsglanzoxy-des mit Schwefel und K a l i , welche unter dem Nahmen

Schwefelleber bekannt ist, doch bleibt der gröfsto Theil des Spiefsglanzoxyds unaufgelost; nur ist es nicht ganz rein, sondern enthält noch Schwefel.

Beim Auskochen der detonirten Masse mit Wasser löst dieses nun die Spiefsglanzleber ii>d das schwe-felsaure Kali auf, -und das braune Spiefsgianzoxyd bleibt mit Schwefel verbunden zurück.

Wenn man gleiche Theile r o h e n S p i e f g l a n z und kohlensaures Kali ( 6 5 } zusammenschmelzt, so erhält man ebenfalls eine Spiefsglanzleber, welche aber in ihren Eigenschaften von der vorigen sehr ver-schieden ist; sie zerfliefst leicht an der Luft, da hin-gegen jene trocken bleibt. Beim Auskochen mit Was-ser läfst sie nur einen unbeträchtlichen Theil unvoll-kommenes Spiefsgianzoxyd mit Schwefel verbunden zurück, welches von jenem, durchs Verpuffen des Spiefsglanzes mit Salpeter erhaltenen, nicht verschie-den ist, und man bedient sich defshalb der hier zu-letzt beschriebenen Methode nicht, um das Stibium oxydulatum fuscum zu bereiten. Es entsteht hier

die Frage, woher der Sauerstoff zur unvollkommenen Oxydation des Spiefsglanzmetalls genommen w i r d , da er hier, so vieF wir jetzt nach Erfahrung schlie-fsen können, weder in dem rohen Spiefsglanz, noch in dem Kali vorhanden i s t . * ) Vielleicht wirkt hier das dem Kali und dem Spiefsglanz anhängende Was-ser, welches seinen Sauerstoff an das Metall absetzt, wodurch der Wasserstoff desselben frey wird, und

•*) Jetzt ijt diese Frage nicht mehr schwer zu beantworfed, da nach Herrn D a v y ' s Kntdeckungen das K a l i und N a t r o n Produkte der Mischung eigenthümlicber Metalle mit Sauerstoff ausmachen; sie sind also sehr dazu jj*eig-' i s t . ! i c i Sauerstoff abgeben zu, können, H .

D %

v qa Stibium oxyäulatum fuscum.

mit Schwefel verbunden als Schwefelwasserstoff^, g-y mit dem K a l i , dem Schwefel und dem Spiefsglanj.

oxyd die Spiefsglanzleber bildet. Die Ursache, ^ rum hier weit weniger Spiefsgianzoxyd unaüfgelb«

zurück bleibt, als im ersten F a l l , liegt darin, dafi hier das Kali in gröfserer Menge vorhanden ist, und folglich auch mehr Schwefel und unvollkommen«)

Spiefsglanzox«*d aufgelöst erhallen kann, weil im, die in gröfserer Menge vorhandene Schwefelleber anci mehr Spiefsgianzoxyd in sich aufnehmen kann. Ia ersten Fall hingegen wurde nicht nur ein Theil der Schwefels in Säure verwandelt, sondern durch diese Säure auch ein Theil des Kali gebunden, wodurch, natürlich die. Menge der Schwefellebsr verminden werden mufste, und wegen dieses Gehalts an schwe-felsaurem Kali zerfliefst auch jene Spiefsglanzlebet nicht an der Luft.

Der Schwefelgehalt dieses unvollkommenen Spiefs-glanzoxyds zeigt sich bei der Behandlung desselben mit Salzsäure, wobei sich Schwefelwasserstoffgas ent-bindet j ein Theil des mit der Salzsäure gemischten Wassers wird nähmlich hierbei zerlegt l i n d e m es sei-nen Sauerstoff an das sehr unvollkommen oxydine Metall absetzt, der mit dem letztern verbundene Schwefel aber mit dem frey gewordenen Wasserstof den Schwefelwasserstoff bildet. Übrigens ist dieses Unvollkommene Oxyd in den mehresten Säuren /be-sonders in den Pflanzeusäuren , leicht auflöslich', und hierauf gründet sich die Anwendung desselben zur Bereitung des B r e c h w e i n s t e i n s ( 6 3 ) , und der B r e c h w e i n e . Wegen seiner, starken und sehr un-sichern emetischen Kraft wird es für sich nicht an-gewendet.

Pharmaeologle von F . A. C. G r e n , 2(en Theils 2 t e r Band,

s.

330.

Stibium oxydatum a l b u m . 5 3 System. Handbuch der Chemie von eben demselben, 3ter Theil §. 33r'—3345.

Handbuch der Apothekerkunst von J . F . WestrumI»,

§ . 1 3 6 9 - . 1 3 7 4 .

Grundrifs der theoret. und experimentellen Pharrmcie von D. S. F . Hermbstadt. gter Theil. iSo?„

1 7 ) S t i b i u m o x y d a t u m a l b u m , A n t i m o n i u m d i a p h o r e t i c u m , C e r t i s s a A t i t i m o n i i , C a l x A n ü i n o n i i a l b a . ( V o l l k o m m e n e r S p i e i ' s -g l a n z l j a l k , , S c h w e i f s t r e i b e n d e r S p i e f s g l a n z k a l k , W c i f s e r S p i e i V g l a n z k a l k , )

Man menge t T h e i b gepulverten r o h e n S p i e f s-g l a n z mit ,5 Theilen reinen trockenen S a l p e t e r . Hierauf bringe man einen geräumigen hessischen Schmelztiegel zwischen Kohlen zum Rothglühen , und trage mit einem eisernen Löifel das Gemenge in klei-nen Portioklei-nen ein.

Es entsteht jederzeit ein lebhaftes Verpuffen, und man trägt nicht eher eine neue Portion hinzu, bis die erste're vollkommen verpufft ist. Sehr vorsichtig mufs man scyn, dafs nicht an dem Löffel, womit man einträgt, etwas von der glühenden Mischung hängen bleibt, weil hierdurch, wenn man mit demselben wie-der in das Gemenge fährt, dieses auf ein Mahl ent-zündet wird, welches mit dem gröfstan Nachtheil für

•den Aibeiter verbunden ist, wie davon Beyspiele vor-handen sind. Während des Verpuffens setzt sich an den obern Theil des Tiegels ein grauer krystalünischer Anflug , u n v o l l k o m m e n e s S p i e f s g i a n z -o x y d , welches s-orgfältig mit einem Spatel abgeg-os- abgegos-sen, und mit der glühenden Masse wieder gemischt werden mufs, weil sonst, wenn diefs nicht geschieht, das Präparat offenbar vergiftet seyn würde, da die*

^ 4 Stibium oxydatum a l b u m .

ses unvollkommene Oxyd in den kleinsten Dosen oft tödliches Brechen erregt. Man h ä l t , nachdem allej eingetragen ist, die Masse noch eine halbe Stunde lang in glühendem Flufs, und' schöpft sie mit einen eisernen Löffel aus. Die Masse besteht jetzt' au» voll leommenem Spiefsgianzoxyd, aus"freyeih' ätzende»

K a l i , mit schwefelsaurem und noch etwas salpetet.

sauren Kali gemengt. Man pulvert' sie fein, u;id so stellt Bie das Stibium oxydatum album non ablutum dar, gewöhnlicher aber ist das Stibium oxydatum al bum a b l u t u m . Um dieses zu erhalten, übergiefstrnan die geschmolzene und zerstossene Masse-mit lobij 1,5 Theilen ihres Gewichts kochendem Wasser, und rührt sie eine Zeit lang stark um, man fUtrirt'nundie Flüssigkeit ab, und süfst den weifsen Kalk noch so

oft mit kochendem Wasser aus , -bis dieses geschmack-los, abläuft. Man trocknet ihn. hierauf und hebt den vollkommenen Spiefsglanzkalk, dem blofs noch et-was Kali anhängt, welches durch Aussüfsen nicht wegzubringen ist, zum Gebrauch auf.' Das Aussiis-sungswasser enthält das ätzende Kali mit den andern Salzen aufgelöst; ersteres enthält noch vollkomme-hes Spiefsgianzoxyd, welcvollkomme-hes in ätzenden Alkalien auflöslich ist; um es abzuscheiden,"setzt man so viel Schwefelsäure z u , als noch ein • Niederschlag sich zeigt. Er führte ehemals den Nahmen M a t e r i a p e r l a t a , da er aber von dem erstereri gar nicht verschieden ist, so kann er mit demselben gemengt werden. Man kann diese Fällung dann vornehmen,-ehe das Wasser noch von dein Bodensatze abgegossen w i r d , wo denn der entstehende Niederschlag sogleich mit dem Bo-densatze gemischt wird. Wird das zum Aussüfsen gebrauchte Wasser abgedampft', so kryställisirt schwe-felsaures Kali , und etwas anzersetzter Salpeter, wel-cher unter den Namen N i t r u t n a n t i m o n i a t u m aufbe-wahrt wird. E s ist diefs aber nichts weiter, als Ka-li mit unvollkommener Salpetersäure gefättigt und

Stibium oxydatum a l b u m . 5 6 rr.it schwefelsaurem Kali gemengt. Werden hei der Detonation auf einen Theil Spiefsglanz nur zwei Theile Salpeter genommen , so erhält mau den Spiefs-glanz ebenfalls yollkornmen oxydirt; es wird aber dabei aller Salpeter zerstört,, und die Flüssigkeit ent-hält blofs ätzendes Kali und schwefelsaures K a l i ; das ohne diefs ganz entbehrliche N i r r u m a n t i m o n i a t u m

wird also hier nicht gewonnen; will man dieses zu-gleich mit erhalten; so müssen wenigstens zwei und ein halber bis drei Theile Salpeter genommen werden.

Wenn man Statt des rohen Spiefsglanzes Spiefs-jglanzmetall ( S t i b i u m p u r u m 3 . ) anwendet, welches man vorher fein pulvert, und ebenfalls nur mit zwei Theilen Salpeter verpufft, so erhält man das nähm-liche vollkommene Oxyd; das Aussüfsewässer enthält aber blofs ätzendes K a l i , vielleicht noch mit etwas unzersetztem Salpeter; schwefelsaures Kali ist aber nicht vorhanden.

Der rohe Spiefsglanz besteht aus Spiefsglanzine-tall und Schwefel.

Der Salpeter besteht ans Kali und Salpetersäure;

die Bestaridtheile der letztern sind der Salpeterstoiv"

und der Sauerstoff. Der Sauerstoff wirkt auf den Schwefel und verwandelt ihn in Schwefelsäure, wel-che nun mit dem atis dem Salpeter frey gewordenen Kali in Verbindung tritt; zweitens verbindet sich der Sauerstoff mit dem Spiefeglanzmetall, und oxy-dirt dieses voltkommen ; ein Theil dieses Kalks wird von dem Kali aufgelöst, und findet sich, wie schon erwähnt ist, in dem Aussüfsewasser. Wrird der Sal-peter im Übermafs angewendet, so dafs seine Säure zur Zersetzung des Spiefsglanzes nicht völlig consui uiirtvvird, so erleidet diese überschüssige Säure den-noch eine Veränderung, indem sie in der Glühehitze eines Theils Sauerstoff beraubt wird, und sie findet sich daher mit dem Kali in unvollkommenem Zustan-deverbunden, in welchem sie sich von der vollkora«

£6 Stibium oxydatum a l b u m .

inenen Säure, besonders dadurch unterscheidet, Haft sie nur eine sehr geringe Verwandtschaft gegen da»

Kali zeigt, und daher fast' durch jede andere weif schwächere Säure daraus abgeschieden werden kann, Während der Detonation bemerkt man einen häufigen

•weifsen Rauch, welches der sich an den obern Theil des Tiegels anlegende unvollkommene SpiefsglanzkaH ist. D a das Spicfsglanzmetall im Feuer flüchtig ist, so verdampft ein Theil desselben, noch ehe der Salpeter darauf einwirken konnte ? und oxydirt sich beym Zu.:

tritt der Löf; blofs unvollkommen, der vollkommen oxy.

dirte Kalk hingegen ist höchst feuerbeständig. Beydei Verpuffung des Spiefsglanzmetalls mit Salpeter kann der Sauerstoff blofs auf das Metall wirken, weil hie;

kein Schwefel vorhanden ist, es kapn also auch gani natürlich hier kein schwefelsaures Kali entstehen.

Da das M t r u r n a n t i m o n i a t u m nur wenig und fast gar nicht mehr gebraucht, wird, sp verfährt man wie.

schon erwähnt ist, ökonomischer, nur a Theile Sab peter anzuwenden, und sollte ja .das erwähnte Salz verlangt werden, so kann man es sich verschaffen, wenn man etwas Sälpeter in einem Schmelztiege!

in zehn Minuten langen Flufs hält, ihn hierauf wie?

der auflöst und krystallie-iren läfst. Die Säure verliert, wie vorhin, durph dieses Schmelzen ebenfalls einen Theil ihres Sauerstoffs, wird unvollkommen und bil-det nun mit dem Kali ein von dem vorigen gar nicht verschiedenes Salz. Das vollkommene Spiefsgianz-oxyd erscheint im reinen Zustande mit völlig weifs.et Farbe, oft aber ist es, wenn es ans dem rohen Spiefsglanz gewonnen wird, gelb, nicht selten auch grün. Die erste Farbe rührt vom Eisen her, mit welchem der Spiefsglanz verunreinigt ist; mau kann ihn hierauf am sichersten durch die Detonation mit Salpeter prüfen, wenn man drei Theile des JeUtern mit einem Theil Spiefsglanz in einem irdenen Tiegel verpufft, ohne jedoch mit einem eisernen Spatel

um-Stibium oxydatum a l b u m . £7 auiühren. Ist er eiscnfrey, so erscheint diese Masse

vollkommen weifs , im Gegenlheile gelb. Der Braun-stein läfst sich auf die nämliche Art entdecken, und charakterisirt sich durch die grüne Farbe ; diese oft nicht absichtlichen Verfälschungen sind weiter nicht nachtheiligj und beeinträchtigen die Wirkung des ohne dies ganz unwirksamen Präparats gewifs nicht.

Es findet aber nach der Erfahrung H e r m b s t ä d t s noch eine dritte höchst schädliche Verfälschung Statt,

»ähmlich mit A r s e n i k k i e s ( M i f s p i c k e l ) ; durch das Verpuffen mit Salpeter wird hier mit dem vollkommenen Spiefsglanzkalk zugleich w e . i f s e r A r s e n i k entstehen, dessen fürchterliche Wirkun-gen bekannt sind. Doch ist, wenn wirklich eine sol-phe Verfälschung Stattfindet, das Erz nicht einge-schmolzen, sondern blofs in Stücken beygcmengt, (leren äufsere Kennzeichen von dem des Spiefsglanzes sehr verschieden sind." Der Spiefsglanz hat auf dem frischen Bruche eine stahlgraue Farbe, ein ihm eigen-thümliches spiessichtes Gewebe and eine beträchtliche Spiödigkcit- Der. Arsenikkies hingegen ist sehr schwer, auf dem frischen Bruche von graugelber Jarbe, und vollkommenem metallischen Glänze; sein

Bruch ist körnicht f er springt sehr schwer in Stücke und ist hart. Beim Zusammenschlagen mit einem Feuerstahl zeigt er Knoblauchsgeruch, und streut man ihn auf glühende Kohlen, so wird dieser Geruch noch weit stärker.

Das vollkommene Spiefsgianzoxyd , welches man durch die Behandlung des reinen Metalls selbst oder des Spiefsglanzes mit Salpeter erhalten hat, ist völlig unschmackhaft und unauflöslich im Wasser, Es enthält noch einen kleinen Antheil K d i , welches ihm durchs Auslaugen nicht entzogen werden kann, nur die Säuren entziehen ihm dasselbe; übrigens ist es wie jedes vollkommene Metalloxyd in vollkomme»

«en Säuren völlig unauflöslich und diefs giebt ein.

,5g Stibium oxydatum a l b u m ,

Mittel ab , "die Gegenwart des sehr schädlichen unvoll Honimenen Spiefsglanzoxyds zu entdecken, wennrnai ihn nähmlich mit etwas destillirtem Essig übergiefy und diesen eine ,Zeit lang darüber stehen läfft; set«

man der abfUtrirten Flüssigkeit etwas Blutlauge (3,) 5-.u, so entsteht ein weifser Niederschlag, welche:

b l a u s a u r e s S p i e f s g i a n z o x y d ist. Auchdurcl die kohlensauren Alkalien darf kein Niederschlag ertt stehen, weil es sonst entweder mit Kalkerde, «Bley*

weifs und dergleichen, verfälscht ist, oder noch un-vollkommen , oxydirtes - Spiefsglanzmetall enthält' Seine w.eifse wenig ins gelbe fallende Farbe entschei-det für seine Reinheit in Hinsicht auf Eisen unt Braunsteingehalt.

Pharmacologic von F . A* C, G i e n , 2fenTheÜ* zter Bani

S. 3 3 3 - ' . , / ' . ...

System. Handbuch der g es. Ch. von eben demselben, 3(11 Theil <$. 3 2 9 5 und 3 2 9 6 .

Handbuch der Apothekerkunsf von J . F . Wesfrnob

§. 1 4 0 1 — 1 4 0 6 .

H e r m b s t ä d t im Berliner Jahrbuch 'der Pharmacie 1798,

s.

1 0 9 .

Dessen Grundrifs der allgem. Experimentalchemie etc. 3 W Theil.

Dessen Grundrifs der sheoret, und experimentellen Pharas.

cie. 3 1 e r Theil. j g o 8 .

1 8 ) S t i b i u m o x y d u l a t u m v i t r i f i c a t u t n , V k r u m A n t i m o n i i , S u c c i n u m A n t i t n o n i i . ( S p i e f s -g l a n z -g 1 a s . )

Das u n v o l l k o m m e n e S p i e f s g i a n z o x y d , wenn es mit etwas Schwefel verbunden ist, fliefst sehr leicht im Feuer zu einem halbdurchsichtigen, in dünnen Tafeln aber fast ganz durchsichtigen, hya-;

Stibium oxydulatum tiy ißcatum. £f cinthfarbenen Glase, welches in den Apotheken

auf-genommen i s t , jedoch wird dasselbe jetzt fast gar nicht mehr für sich zum niedicinischen Gebrauch an-gewendet, sondern nur zur Anfertigung anderer Spiefsglanzpräparate gebraucht. Die Methoden,

das-selbe zu erhalten, sind folgende.

Ein Theil gepulverter roher Spiefsglenz wird mit dem halben Theil Kohlenpulver gemengt. Das Ge~

menge bringt man auf einen sehr Hachen Calcinir-scherben, und röstet es bei sehr gelindem Feuer, unter beständigem Umrühren, Das Feuer darf beson.

ders im Anfange nicht zu stark seyn, weil sonst der rohe Spiefsglanz, welcher sehr leicht flüssig ist, zu-sammen backt, wodurch das Rösten erschwert w i r d , und es mufs nun die ganze Masse von neuem zerrie-ben werden. Es steigt während des Röstens ein starker Dampf auf, wefshalb die Arbeit unter einem gut ziehenden Rauchfange unternommen werden

mufs; die im Anfange schwarze Masse nimmt nach und nach eine graue Farbe 'an , und so bald bei im-mer gleichmäfsig fortgesetztem Feuer der Rauch nach-läfst, so verstärkt man das Feuer bis,zum schwa-chen Rothgiühtn des Calcinirscherbens. Wenn sich kein Rauch mehr zeigt, und das graue Pulver nur wenig glänzende Punkte mehr zeigt, ist die Arbeit beendigt. Man bringt nun einen hessischen Schmelz-tiegel zwischen Kohlen zum Rothglühen, und trägt den gerösteten Spiefsglanz hinein, worauf man ihn sogleich bedeckt, um das Einfallen von Kohlen zu verhüten. E r kommt sehr leicht in Flufs, wobey

«ich ein Theil desselben in Gestalt eines weifse«.

Rauchs verflüchtiget. So bald alles vollkommen gleichförmig {liefst, gisfst man es aus; die erkaltete Masse stellt das Spiefsglanzglas dar, dessen aufs er© * Kennzeichen schon beschrieben sind, doch gelter*

die:e nur von dem gut bereift tei Glase; denn ist "die Röstung des Spiefsglanzes nicht lange genug fortgei

60 Stibium oxydulatum v i t r i f i c a t u m .

setzt worden, so erhält man durch das Schmel«,.

nur eine sehr leicht flüssige undurchsichtige, Hbe,.

braune schlakichte Masse, welche nun nicht mehr?, verbessern ist. Ist hingegen das Rösten zu langt fortgesetzt worden, so ist zu viel Schwefel verdampf, und das jMetall zu stark oxydirt; in diesem Pal schmilzt das Pulver sehr schwer, und rnan.erhäi dann verglasetes vollkommenes Spiefsgianzoxyd, dei sen Eigenschaften von den hier bezweckten Spielt glanzglase sehr verschieden sind. Man kann diefs jt

doch verbessern, wenn man während des Glühen dem Pulver noch etwas rohen Spiefsglani; zuseta, wodurch essehr bald in Flufs gebracht und in Spich glanzglas verwandelt wird. Man sieht hieraus, daii diese Arbeit mit einigen Schwierigkeiten verbünd«

ist, und dafs auf die behutsame Feuerung beym rU sten des rohen Spiefsglanzes alles ankommt. Übri-gens mufs das Glas, so bald es nur in vollkommenen Flusse ist, sogleich ausgegossen werden, weil siel sonst ein beträchtlicher Theil desselben verflüchtigt

Der Spiefsglanz besteht aus Schwefel und Spiefr glanzmetall; während des Röstens wird der Schwefel verflüchtigt, und durch Einwirkung des Sauerste!

der atmosphärischen Luft wird das Metall unvoll kommen oxydirt; doch wird durch dieses Rostei nicht aller Schwefel weggeschafft, sondern ein Theil desselben bleibt mit dem Metälloxyd verbunden, Man kann zwar die Röstung auch qhne Kohlenpulvei

vornehmen, allein der Zusatz desselben hat wesent-lichen Nutzen, denn erstlich verhindert es das sonst sehr leichte Zusammenfliefsen des Spiefsglanzes;

zweitens aber verhindert es hauptsächlich die zu voll-kommene Oxydation des Spiefsglanzmetalls, indem sieh die Kohle mit dem Sauerstoff verbindet, tiwt als Kohlensäure entweicht; sie bleibt daher nicht in der Mischung, und das nich dem Rös ten rückstän-dige graue Pulver enthält keine Kohle mehr,' eä ist